Apple und Amazon haben die besten Streaminggeräte – Für den Gebrauch benötigt man allerdings ein Nutzerkonto. Foto: Amazon Prime

TV-Programm nach Wunsch: Filme und Clips aus dem Internet kann man auch auf dem Fernsehbildschirm ansehen. Die Stiftung Warentest hat sieben Streamingboxen und -sticks getestet .

Stuttgart – Immer weniger Nutzer schauen TV-Filme, Serien oder Nachrichten zu den festgelegten Sendezeiten. Stattdessen bedienen sie sich bei Mediatheken und Streaming-Diensten – und werden dadurch selbst zum Programmdirektor. Auch ältere Fernsehapparate lassen sich mit Streamingboxen und -sticks aufrüsten. Die Stiftung Warentest hat in der aktuellen „Test“-Ausgabe (1/2017) sieben Geräte unter die Lupe genommen. -
Weshalb streamen statt fernsehen?
Den „Tatort“ mal wieder verpasst? Kein Problem, in der ARD-Mediathek ist der Film täglich ab 20 Uhr verfügbar. Und die Nutzer können ihn nicht nur auf ihrem kleinen Laptop-Monitor anschauen. Wer ein lokales Netzwerk (Wlan) zuhause hat, kann den Krimi auch auf dem Fernseher streamen. Das bedeutet: Der Nutzer muss den Film nicht komplett herunterladen, sondern kann ihn ansehen, während er aus dem Internet auf den Bildschirm übermittelt wird. Auch Serien und Filme von Online-Videotheken wie Netflix, Amazon oder Maxdome, Youtube-Videos sowie eigene Heimvideos und -bilder lassen sich auf den TV-Bildschirm übertragen. Nach einer Studie der Verbraucherzentralen streamen rund drei Viertel der Internetnutzer in Deutschland Videos aus dem Netz.
Wer braucht überhaupt ein Streaminggerät?
Neuere Fernseher verfügen meist über einen eigenen Internetzugang. Ältere Modelle können sich mit Hilfe von Streamingboxen und -sticks mit dem Netz verbinden. Dazu sind allerdings zwei Voraussetzungen nötig: Der Fernseher muss einen HDMI-Anschluss haben, in welchen man das Streaminggerät einstöpseln kann. Außerdem braucht der Nutzer eine Internetverbindung. Doch auch wer einen Fernseher mit Internetzugang hat, kann ein Streaminggerät nutzen: Zum Beispiel, um noch mehr Apps von Videoportalen auf den Fernseher zu holen. Die Apps sorgen dafür, dass die Videos der Portale laufen.
Welches Gerät eignet sich für welchen Nutzer?
Unter den sieben Streamingboxen und -sticks im Test ging die Box „Apple TV“ als Sieger hervor. Sie liefere eine überzeugende Bildqualität und lasse sich am einfachsten bedienen, schreibt die Stiftung Warentest. Deutlich günstiger als die 179 Euro teure Box ist Amazons „Fire TV“: Die Box kostet nur 90 Euro, schneidet aber in Sachen Bildqualität und Ton ähnlich gut ab wie das Gerät von Apple. Ein Manko haben die Tester jedoch bei beiden Boxen entdeckt: Sie sind hauptsächlich für Inhalte des jeweiligen Anbieters konzipiert, unterstützen andere Videoportale also nicht. Wer kein Apple- oder Amazon-Konto hat, ist mit der Box „Xoro HST 250“ für 63 Euro gut beraten. Sie bietet Zugriff auf viele verschiedene Online-Videotheken. Die Box „Humax H1“ hingegen lässt nur Clips von Maxdome oder Juke zu. Andere Online-Videotheken unterstützt sie nicht. Angst vor Spionage brauchen die Nutzer nicht zu haben: Daten, die für den Betrieb nicht nötig sind, verschickte keines der getesteten Geräte an den Anbieter – auch nicht das von Google.
Wie sieht es mit der Steuerung der Geräte aus?
Unter dem Prüfpunkt „Bedienung“ haben die Tester untersucht, wie einfach sich die Sticks, Boxen und Adapter anschließen und einrichten lassen – und auch, wie sie sich handhaben lassen. Bei den meisten Geräten läuft die Steuerung über eine mitgelieferte Fernsehbedienung. Amazon Fire TV und Apple TV bieten zudem die Option, Inhalte per Sprache zu steuern – also zum Beispiel bestimmte Filme oder Serien über Sprachbefehle zu suchen. Bis auf die Box „Minix Neo U1“ können Nutzer alle Geräte zudem bequem per App über das Smartphone steuern. Die Chromecast-Sticks von Google lassen sich sogar ausschließlich mit dem Handy bedienen. Dazu wählen Nutzer in Googles App-Portal „Play“ Programme mit einem speziellen Symbol („Cast“) aus.

Lohnt sich ein Gerät mit 4K-Bildauflösung?

Funktioniert das Streamen auch mit einer langsamen Internetverbindung?
In ländlichen Regionen ist es oft schwierig, einen Internetanschluss mit 16 Megabit pro Sekunde oder mehr zu bekommen. Ist das Internet langsam oder der Wlan-Empfang in einigen Teilen der Wohnung schlecht, kann das zu einer ruckelnden Darstellung der Videos führen. Eine gute Leistung bei schwierigen Empfangsbedingungen zeigten Amazon Fire TV, Apple TV, Google Chromecast und Humax H1 im Test. Mit Minix Neo U1 und Xoro HST 250 liefen die Filme nicht ganz so flüssig. Besser funktioniert das Streamen unter Umständen mit einem Lan-Kabel, das die Internetverbindung im Haus direkt herstellt. Google Chromecast und Amazon Fire TV Stick haben dafür aber keinen Anschluss.
Lohnt sich ein Gerät mit 4K-Bildauflösung?
Ist die Internetverbindung gut und das Heimnetzwerk nicht ausgelastet, zeigen alle getesteten Streaminggeräte Videos in guter Bildqualität: Hochaufgelöste Filme liefern sie in dem Format Full HD. Bei Amazon schneidet die Fire TV-Box besser ab als der gleichnamige Stick – gerade bei Filmen aus der Amazon-Videothek. Neu auf dem Markt erschienen ist Googles „Chromecast Ultra“ mit 4K-Auflösung. Dieses hochauflösende digitale Videoformat bringt etwa viermal so viele Bildpunkte (4096 auf 2160 Pixel) auf den Schirm wie das Format Full HD (1920 auf 1080 Pixel). Die Qualitätsunterschiede zum Vorgängermodell „Chromecast“ seien aber so gering, dass selbst die geschulten Tester sie kaum wahrnehmen konnten. Die Mehrinvestition von 40 Euro (79 Euro statt 39 Euro) lohne sich daher eher nicht, so die Warentester. Darüber hinaus werden bei 4K-Videos so viele Daten übertragen, dass für eine gute Bildqualität meist ein Lan-Kabel nötig ist.
Sind Adapter eine günstige Alternative zu den teuren Streaminggeräten?
Display-Adapter übertragen Inhalte nicht direkt aus dem Internet: Sie spiegeln das, was auf dem Laptop oder Smartphone läuft, auf den Bildschirm des Fernsehgeräts. Das können sowohl Videos und Filme aus dem Internet als auch eigene Bilder oder Clips sein. Display-Adapter eigenen sich allerdings eher für kurze Präsentationen denn für einen Filmeabend: Die Bildqualität ist meist sehr viel schlechter als beim Streamen, da der Fernseher die Videos beim Spiegeln nur in der Auflösung des Smartphones zeigt.

Welche Online-Videothek ist die richtige?

Amazon Video Unter den acht Anbietern, welche die Stiftung Warentest getestet hat, lieferte Amazon Video insgesamt das beste Angebot – insbesondere beim Einzelabruf von aktuellen Filmen. Allerdings weisen die Geschäftsbedingungen des Anbieters sehr deutliche Mängel auf, weshalb Maxdome als Sieger aus dem Test hervorging.

Netflix Für Serienfans führt kein Weg an Netflix vorbei. Der Anbieter punktet mit einem breiten Angebot an US-Serien und Eigenproduktionen. Das Filmrepertoire ist dagegen ausbaufähig.

Stuttgart – Immer weniger Nutzer schauen TV-Filme, Serien oder Nachrichten zu den festgelegten Sendezeiten. Stattdessen bedienen sie sich bei Mediatheken und Streaming-Diensten – und werden dadurch selbst zum Programmdirektor. Auch ältere Fernsehapparate lassen sich mit Streamingboxen und -sticks aufrüsten. Die Stiftung Warentest hat in der aktuellen „Test“-Ausgabe (1/2017) sieben Geräte unter die Lupe genommen. -
Weshalb streamen statt fernsehen?
Den „Tatort“ mal wieder verpasst? Kein Problem, in der ARD-Mediathek ist der Film täglich ab 20 Uhr verfügbar. Und die Nutzer können ihn nicht nur auf ihrem kleinen Laptop-Monitor anschauen. Wer ein lokales Netzwerk (Wlan) zuhause hat, kann den Krimi auch auf dem Fernseher streamen. Das bedeutet: Der Nutzer muss den Film nicht komplett herunterladen, sondern kann ihn ansehen, während er aus dem Internet auf den Bildschirm übermittelt wird. Auch Serien und Filme von Online-Videotheken wie Netflix, Amazon oder Maxdome, Youtube-Videos sowie eigene Heimvideos und -bilder lassen sich auf den TV-Bildschirm übertragen. Nach einer Studie der Verbraucherzentralen streamen rund drei Viertel der Internetnutzer in Deutschland Videos aus dem Netz.
Wer braucht überhaupt ein Streaminggerät?
Neuere Fernseher verfügen meist über einen eigenen Internetzugang. Ältere Modelle können sich mit Hilfe von Streamingboxen und -sticks mit dem Netz verbinden. Dazu sind allerdings zwei Voraussetzungen nötig: Der Fernseher muss einen HDMI-Anschluss haben, in welchen man das Streaminggerät einstöpseln kann. Außerdem braucht der Nutzer eine Internetverbindung. Doch auch wer einen Fernseher mit Internetzugang hat, kann ein Streaminggerät nutzen: Zum Beispiel, um noch mehr Apps von Videoportalen auf den Fernseher zu holen. Die Apps sorgen dafür, dass die Videos der Portale laufen.
Welches Gerät eignet sich für welchen Nutzer?
Unter den sieben Streamingboxen und -sticks im Test ging die Box „Apple TV“ als Sieger hervor. Sie liefere eine überzeugende Bildqualität und lasse sich am einfachsten bedienen, schreibt die Stiftung Warentest. Deutlich günstiger als die 179 Euro teure Box ist Amazons „Fire TV“: Die Box kostet nur 90 Euro, schneidet aber in Sachen Bildqualität und Ton ähnlich gut ab wie das Gerät von Apple. Ein Manko haben die Tester jedoch bei beiden Boxen entdeckt: Sie sind hauptsächlich für Inhalte des jeweiligen Anbieters konzipiert, unterstützen andere Videoportale also nicht. Wer kein Apple- oder Amazon-Konto hat, ist mit der Box „Xoro HST 250“ für 63 Euro gut beraten. Sie bietet Zugriff auf viele verschiedene Online-Videotheken. Die Box „Humax H1“ hingegen lässt nur Clips von Maxdome oder Juke zu. Andere Online-Videotheken unterstützt sie nicht. Angst vor Spionage brauchen die Nutzer nicht zu haben: Daten, die für den Betrieb nicht nötig sind, verschickte keines der getesteten Geräte an den Anbieter – auch nicht das von Google.
Wie sieht es mit der Steuerung der Geräte aus?
Unter dem Prüfpunkt „Bedienung“ haben die Tester untersucht, wie einfach sich die Sticks, Boxen und Adapter anschließen und einrichten lassen – und auch, wie sie sich handhaben lassen. Bei den meisten Geräten läuft die Steuerung über eine mitgelieferte Fernsehbedienung. Amazon Fire TV und Apple TV bieten zudem die Option, Inhalte per Sprache zu steuern – also zum Beispiel bestimmte Filme oder Serien über Sprachbefehle zu suchen. Bis auf die Box „Minix Neo U1“ können Nutzer alle Geräte zudem bequem per App über das Smartphone steuern. Die Chromecast-Sticks von Google lassen sich sogar ausschließlich mit dem Handy bedienen. Dazu wählen Nutzer in Googles App-Portal „Play“ Programme mit einem speziellen Symbol („Cast“) aus.