Der Zebrastreifen vor der Grundschule in Schwann bereitet den Eltern Sorgen. Dort bleiben Autofahrer häufig nicht stehen, wenn die Schüler über die Straße wollen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Eltern kämpfen für mehr Sicherheit auf Schulweg in Schwann / Kein Gefahrenschwerpunkt

Straubenhardt. Morgens um 7.30 Uhr. Noch ist es düster in Schwann. Ein Kind steht am Zebrastreifen vor der Grundschule und streckt die Hand heraus. Es schaut immer wieder rechts und links. Doch die Autos rasen vorbei, ohne anzuhalten. Die Fahrer haben es eilig, oder sehen die wartenden Kinder in der Dunkelheit einfach zu spät.

Solche Szenen spielen sich vor der Grundschule täglich ab, bestätigen Eltern und Schulleiterin Renate Liebl. Die Mütter und Väter haben Angst um ihre Kinder. Deshalb haben sie die Initiative "Sicherer Schulweg" angestoßen. Bisher ist an dem Zebrastreifen zum Glück noch nichts passiert. Doch genau das macht es den besorgten Eltern besonders schwer. Denn: Die Stelle an der Grundschule gilt nicht als Gefahrenschwerpunkt, und deshalb ist das Verkehrsamt des Landratsamtes bisher noch nicht aktiv geworden.

In einer Petition haben sich Initiator Ralf Dittmer, Matthias Stapel, Vorsitzender des Elternbeirates, Claudia Trenkle, Verkehrsbeauftragte des Elternbeirates, und Schulleiterin Renate Liebl an Bürgermeister Willi Rutschmann sowie die Straubenhardter Gemeinderäte gewandt.

Auch die Situation am Kreisverkehr an der Kreuzung Dobler Straße in Richtung Neuenbürg kritisierten sie darin. Ihre Bitte: Es soll geprüft werden, ob es möglich ist, die Zebrastreifen besser zu beleuchten und ein blinkendes Warnlicht zu installieren. Auch eine verstärkte Polizeipräsenz, Hinweisschilder auf den Schulweg, eine Tempo-30-Zone oder eine Ampel schlagen sie als Lösungen vor.

Die CDU reagierte. Sie lud zu einem Ortstermin mit Vertretern der Eltern und dem Bürgermeister auch Landtagsabgeordnete Viktoria Schmid ein. "Ich bin auch Mutter von drei Kindern und kann ihre Sorgen nachvollziehen", sagte Schmid. Allerdings sei sie nicht der richtige Ansprechpartner. Dennoch wolle sie das Anliegen der Eltern unterstützen und die Petition mit einem Brief an das Landratsamt weiterleiten. Der Bürgermeister betonte ebenfalls: "Der Landkreis ist hier zuständig." Bereits mehrfach habe man das Verkehrsamt auf die Gefahr hingewiesen. Dies bestätigte Gemeinderat Jörg Gube (CDU): "Wir haben uns auch im Rat schon häufiger mit diesem Thema befasst."

Die Verkehrsbehörde sehe jedoch keinen Bedarf, einzuschreiten. "Landratsamt und Polizei sagen, das ist kein Gefahrenschwerpunkt", erklärte Rutschmann weiter. Er versprach jedoch ebenfalls erneut mit dem Landratsamt zu reden und, sich um eine Verkehrsschau in den nächsten Tagen zu bemühen. Außerdem wolle er prüfen, ob die Beleuchtung am Zebrastreifen auf hellere LED-Lampen umgerüstet werden könne.

Oliver Müller vom Verkehrsamt des Enzkreises bestätigte, dass die Petition der Eltern bereits im Landratsamt eingegangen sei und man sich des Themas sehr sorgfältig annehmen werde. "Wir haben ein großes Interesse, dass Schulwege sicher sind", sagte er. Er habe selbst Kinder. "Dass sich die Eltern Sorgen machen, verstehe ich vollkommen." In einer Verkehrsschau würden sich Vertreter von Polizei, Verkehrsamt, Verkehrswacht, Straßenbauamt und der Gemeinde ein genaues Bild von der Situation vor Ort machen. "Dann muss man sehen, was es für Möglichkeiten gibt", sagte Müller. Dabei müssten allerdings auch die Verkehrszahlen und die Querungszahlen berücksichtigt werden.

Denkbar sei zum Beispiel, die Sichtverhältnisse zu verbessern oder die Polizei verstärkt kontrollieren zu lassen. Müller betont jedoch auch: In den letzten sechs Jahren – nur so weit habe er die Akten geprüft –sei es bei der Grundschule zu keinem Unfall gekommen.