Noch mal den Magen füllen: Ziegenbock Karle mit Martina und Michael Dierl kurz vor dem Start der Straubenhardter 24-Stunden-Wanderung. Foto: Schwarzwälder-Bote

Angebot für Lauffreudige / Optimales Wetter bei Wanderung

Straubenhardt-Schwann. Laufend Naturerlebnisse beim Schwarzwaldverein Straubenhardt: Die bei optimalen Wetterbedingungen zum vierten Mal durchgeführte 24-Stunden-Wanderung erwies sich erneut als Magnet für Lauffreudige. 305 Wanderer – auch aus der Schweiz und aus Frankreich – schnürten an der Schwanner Warte ihre Trekkingschuhe. Es wären auch noch deutlich mehr gewesen, hätte der Verein selbst die Teilnehmerzahl nicht begrenzt. Eine Massenveranstaltung ist deren Ding nämlich nicht. Sondern Individualität.

Drei verschieden lange, gut ausgeschilderte Rundwanderungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden standen daher zur Auswahl. Während die 73 "Genießer" 45 Kilometer über Schwann nach Dobel, Bernbach und Schielberg zurück zum Ausgangspunkt liefen, nahmen die 140 "Sportler" noch einen Abstecher ins Schwimmbad nach Kuppelstein bei Gernsbach mit und bewältigten 65 Kilometer. Die 92 Wanderer der steigungsreichen "Extremstrecke" zog es hingegen weiter bis zum Battertfelsen nach Baden-Baden wo sie gegen 5.30 Uhr den Sonnenaufgang erlebten. Insgesamt 84 Kilometer Ausdauer war von ihnen gefragt.

"Langen Atem und gute Kondition" wünschte Bürgermeister Helge Viehweg den erwartungsvollen zwei- und vierbeinigen Teilnehmern beim Aufbruch. Neben Wanderern ab neun Jahren und mehreren Hunden machte sich dieses Jahr auch ein Ziegenbock mit auf den Weg. Karle aus Calmbach – ein Jahr alt und laut seiner Besitzer Martina und Michael Dierl fit für die 65 Kilometer lange Sportler-Strecke. Die Kondition dafür hat er sich beim täglichen Joggen antrainiert. Und so nimmt es auch nicht Wunder, dass Karle am nächsten Tag frisch und munter und nach zügigem Tempo wieder an der Schwanner Warte einläuft.

Allerdings nicht ganz so schnell wie der bisherige Hauptgeschäftsführer des Schwarzwaldvereins Walter Sittig. Der muss 84 Kilometer lang im Stechschritt durch den Schwarzwald marschiert sein – denn nach Auskunft von Peter Stütz, dem Vereinsvorsitzenden der Ortsgruppe Straubenhardt, tauchte er bereits kurz nach 15 Uhr "höchst erfreut" wieder auf. "Ich habe meinen Augen nicht getraut", so Stütz. Zur Belohnung gab es gleich die ersten Maultaschen.

Dass es jedoch auch gemütlicher ging, bewiesen Günter Heil (56) und Sohn Christian (25) aus Oberhausen bei Philippsburg. Sie kamen nach der Extrem-Strecke als eine der letzten ins Ziel. "Für mich war das Genusswandern. Wenn ich 24 Stunden Zeit habe, brauche ich nicht in 16 Stunden da zu sein" so Günter Heil. Einstimmig berichten die beiden von "wunderschönen Wegen und Ausblicken".