Der zehnjährige Aaron Mayer aus Feldrennach holte sich den Europameister-Titel in seiner Altersklasse im Schlauchbootfahren mit Außenbordmotor. Foto: Schwarzwälder-Bote

Aaron Mayer ist Europameister im Schlauchbootfahren / Zehnjähriger aus Feldrennach liebt den Wassersport

Straubenhardt-Feldrennach. Ein ganz junger und frischgebackener Europameister ist in Feldrennach zu Hause. Der zehnjährige Aaron Mayer holte sich in Duisburg den Titel in seiner Altersklasse im Schlauchbootfahren mit Außenbordmotor.

Und weil es ihm solchen Spaß macht, auf dem Wasser zu fahren und Pokale zu bekommen, durfte er im Team der zehnköpfigen deutschen Jugendmannschaft auch gleich noch den Weltmeisterpokal entgegennehmen.

Insgesamt hatten sich 62 Teilnehmer aus Portugal, Italien, Russland, Tschechien, Lettland, Polen, Deutschland und der Slowakei auf der Ruder-Regattabahn zur Europa- und Weltmeisterschaft eingefunden. Jeweils zwei Bote traten im Parcoursfahren sowie Parallelslalom im direkten Vergleich gegeneinander an. Dabei stellten die acht- bis 18-jährigen Teilnehmer ihre Geschicklichkeit in fünf Altersklassen unter Beweis. Pro Klasse durfte jedes Land zwei Starter melden. Darüber hinaus mussten die Boote fehlerfrei angelegt werden, und auch die gefertigten Knoten flossen in die Bewertung ein.

Bei der zuerst durchgeführten Europameisterschaft setzte sich Aaron gegenüber 13 weiteren Zehn- und Elfjährigen als Bester durch.

Mit einer Geschwindigkeit zwischen 15 und 20 Stundenkilometern preschte der junge Wassersportler in seiner dritten Saison mit seinem Sechs-PS-Außenborder mit Pinne, Gasdreher und Gangschaltung um die Bojen herum oder auch zwischen ihnen durch. Es war nicht einfach, dabei nirgends anzuecken. Denn die Rinne zwischen den Bojen beträgt beim Parcoursfahren nur zweieinhalb Meter; die vom Deutschen Motor-Jacht-Verband zur Verfügung gestellten Boote sind jedoch 2,10 Meter breit. Gut dabei, dass Schwimmweste und Helm unverzichtbare Bestandteile der Rennen sind. Neben zeitlichen Einbußen gibt es Strafpunkte beim Anrempeln der Bojen.

Ganz sicher ist sich Aaron nicht mehr, wie oft er im Eifer des Gefechts eine Boje mitgenommen hat. "Eine oder zwei, oder wie viele waren es, Mama?" fragte der frisch gekürte Europameister bei seiner Mutter Nadine nach. Sie ist selbst mit dem Bootssport groß geworden und hat später auch ihren Mann Jared mit diesem Hobby angesteckt.

Inzwischen besitzt die Familie, zu der noch die sechsjährige Maleen gehört, ein Motorboot in Iffezheim. Dort startete Aaron seine ersten Steuerungsversuche in der Jugendgruppe. Speziell für den Wettkampf in Duisburg bereitete er sich nach der Qualifikation in Berlin mit einem fünftägigen Trainingslager in Krefeld vor.

Bei der Welt- und Europameisterschaft der Union International Motonautique (UIM) gehörte Aaron mit seinen 27 Kilogramm zu den Leichtgewichten unter den Bootfahrern. Um gleiche Bedingungen für alle zu schaffen, musste er vor dem Start erst einmal 14 Kilogramm zuladen. Und auch seinen Beifahrer an Bord bitten. Aus Sicherheitsgründen hat jeder der jungen Fahrer ein so genanntes "Kielschwein" mit im Boot, das im Notfall eingreifen kann.