Zahlreiche Gäste waren zum 20-Jahre-Fest ins Haus der Familie gekommen. Die Trommelgruppe Keltern eröffnete die Feier mit karibischen Rhythmen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Frohe Nachricht zum 20-jährigen Bestehen: Landeszuschuss erhöht / Jubiläumsfeier

Straubenhardt. Mit dieser Überraschung hatte wohl keiner gerechnet: Das Haus der Familie in Straubenhardt bekommt vom kommenden Jahr an 20 Prozent mehr Geld vom Land. 2016 wird sich der Zuschuss um weitere 20 Prozent erhöhen. Diese Nachricht überbrachte Dietmar Lipkow, Geschäftsführer der Evangelischen Familienbildungsstätten in Württemberg, beim Fest zum 20-jährigen Bestehen des Trägervereins Familienbildung Westlicher Enzkreis.

"Wir haben jahrelang gekämpft und es geschafft", sagte Lipkow. Mit der neuen Landesregierung sei die angehobene Förderung nach dem Weiterbildungsgesetz erreicht worden. Diese entspreche zwar noch nicht dem Bundesdurchschnitt, solle aber Ziel in den kommenden Jahren sein.

"Wir freuen uns wahnsinnig", bedankte sich Geschäftsführerin Annette Kurth, die selbst die Vielfalt von Gemeinschaftsleben schätzt. "Das Haus der Familie ist schon oft durch dick und dünn gegangen, aber wir schaffen das", sagte sie optimistisch.

Dies unterstrich Vorsitzende Barbara Sigel-Lochner: "Es ist eine dauernde Herausforderung, sich den gesellschaftlichen Veränderungen zu stellen." Dies sei nicht immer einfach, vor allem bei begrenzter Personaldecke. Umso mehr bedankte sich Sigel-Lochner bei den drei Zuschussgemeinden Straubenhardt, Birkenfeld und Keltern sowie bei allen Sponsoren und Mitstreitern. "Das Ehrenamt hat wesentlich zur Existenz des Hauses beigetragen", so die Vorsitzende.

Anfangs sei der Einrichtung viel Skepsis entgegengebracht worden, sagte der frühere Bürgermeister Willi Rutschmann. "Familienbildung aus der Hand eines Vereins war nicht vorstellbar", sagte er. Um Zuschüsse und Anerkennung musste gekämpft werden – mit Erfolg. Inzwischen werde das Haus von Jung und Alt angenommen, sei eine wichtige Anlaufstelle, wo man Hilfe bekommt. Rutschmann ging auf das über die Jahre entstandene, vertrauensvolle Verhältnis zur Gemeinde ein. "Wir wollen, dass sich Eltern und Kinder wohlfühlen", so der Festredner. Seinen besonderen Dank richtete er an die langjährige Geschäftsführerin Erna Grafmüller: "Sie haben das Haus nach vorne gebracht."

Frank Stephan, Dezernent des Enzkreises, lobte das Engagement. "Im Haus der Familie ist Leben zu spüren", sagte Bürgermeister Helge Viehweg und überreichte einen Blumentopf mit "etwas Altholz und großen Wurzeln für eine fruchtbare Zukunft".

Doch nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Auktionator trat Viehweg auf. Mit Erfolg versteigerte er gespendete Kunstwerke, ein Überraschungspaket und eine Weinwanderung, die an die früheren Hausbewohner Waldtraut und Max Jordan ging.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Trommelgruppe Keltern. Für Kinder gab es Ponyreiten, Bogenschießen und Späße von Roger Koch als Clown.