In diesem Bereich (graue Fläche) wird nach einer geeigneten Fläche für den Naturschutz gesucht. Foto: Schwarzwälder-Bote

Reaktion einiger Gemeinderäte sind sehr skeptisch

Straubenhardt. Auf ein geteiltes Echo bei den Straubenhardter Gemeinderäten stieß die Idee des Karlsruher Regierungspräsidiums (RP), ein Naturschutzgebiet im Bereich der Pfinzquellen auszuweisen. Wie Bürgermeister Helge Viehweg betonte, sei man erst im Vorfeld der Planung. Wo genau im Bereich zwischen Langenalb, Pfinzweiler und Feldrennach das Gebiet entstehen solle, sei noch unklar – da habe die Gemeinde ein Wort mitzureden. Klar sei jedoch: Die Behörde halte ein Naturschutzgebiet für sinnvoll.

Ursprünglich sollten mit diesem Gebiet mögliche Windkraft-Standorte ausgeglichen werden, die mittlerweile vom Tisch sind. Im RP habe man jedoch bei den Untersuchungen festgestellt, wie wertvoll die Natur hier sei, heißt es in der Vorlage für den Gemeinderat: "Vieles, was anderswo längst verschwunden ist, konnte im Pfinzquellengebiet nachgewiesen werden." So wurden zehn gefährdete Biotop-Typen gezählt, zum Beispiel Pfeifengras- und Nasswiesen oder orchideenreiche Magerwiesen. Es sei eine "extrem artenreiche Flora und Fauna" entdeckt worden, in der sich unter anderem das Braunkehlchen wohlfühle. Nun wolle die Behörde mit dem Gemeinderat über mögliche Standorte im untersuchten Gebiet reden, auch eine Begehung sei geplant.

"Wie dringend müssen wir dieser Empfehlung folgen?", wollte CDU-Fraktionschef Jörg Gube wissen. Ein Ausgleich für die Windkraft sei nicht mehr nötig und die Gemeinde vergebe sich völlig unnötig Ausgleichsflächen. Horst Reiser, Fraktionschef der Freien Wähler, kritisierte die Größe der untersuchten Fläche. "Das würde die Gemeinde und die Bewirtschaftung extrem einschränken."

Daniel Jäck von den Grünen ergänzte, dass der Plan besonders für Langenalb eine große Einschränkung bedeute: "Dort gibt es bereits große Naturschutzgebiete." Und sein Fraktionskollege Jürgen Weber wies darauf hin, dass man eine mögliche Bahntrasse zwischen Ittersbach und Straubenhardt berücksichtigen müsse.

SPD-Fraktionschef Hans Vester meinte dagegen, man vergebe sich nichts, wenn weiter geplant werde: "Das ist sinnvoll für den Naturschutz und Ausgleichsflächen brauchen wir immer."

Bürgermeister Viehweg betonte, dass das Verfahren sich in der Anfangsphase befinde. Auf gar keinen Fall werde die gesamte untersuchte Fläche unter Naturschutz gestellt, betonte der Schultes. Die Gemeinde habe dem RP schon etliche Flächen genannt, die außen vor bleiben müssen – beispielsweise für den Flächennutzungsplan.

"Die Gemeinde muss sich entwickeln können", so Viehweg. Man wolle aber schon frühzeitig über die Pläne informieren. Konkretere Gespräche seien nun geplant, Bürger und Gemeinderäte könnten Anregungen einbringen. Die Begehung solle noch im Sommer stattfinden.