Bürger kritisieren Umfahrungen und schlechte Erreichbarkeit. Zweiter Bauabschnitt begonnen, bevor erster fertig war.

Straubenhardt - Eine Baustelle nervt. Selbst dann, wenn die Straubenhardter hart dafür gekämpft haben, dass es sie gibt. Seit Monaten wird die Ortsdurchfahrt in Conweiler, deren Flicken im vergangenen Sommer mehrmals geschmolzen waren, gründlich ausgebaut. Für Anwohner und besonders Gewerbetreibende entlang der Straße ist das eine harte Zeit.

Zuletzt kochte in sozialen Netzwerken der Ärger hoch, weil der zweite Bauabschnitt begonnen worden ist, während der erste noch nicht fertig war. Noch weitere Umfahrungen und ungewisse Erreichbarkeit von Geschäften. Und so mancher unkte, dass trotz aller Sperrungen auf der Baustelle nichts vorangehe. Doch Uwe Herzel, Sprecher des federführenden Regierungspräsidiums Karlsruhe, beruhigt: Die Bauarbeiter hätten ihren Job gemacht. Nun erhalte der erste Abschnitt seine neue Fahrbahndecke. Bürgermeister Helge Viehweg rechnet damit, dass man dort Mitte der Woche wieder fahren kann.

Mahnung zur Sachlichkeit

Dafür musste sich der Bautrupp freilich auf diesen Abschnitt zwischen Schwann und Lindenstraße konzentrieren. Entsprechend weniger war auf dem neu abgefrästen, zweiten Teil los. Zum Ärger nicht nur von Horst Ochner, dessen Autohaus dort liegt: "Das ist eine Katastrophe, die hier abläuft", sagt er: "Seit 14 Tagen ist der Asphalt im zweiten Bauabschnitt abgefräst, seither tut sich nichts."

Ein anderer Conweilerer sagt, er sehe die Bauarbeiter immer nur mittags.

Andere wie Metzgermeister Otto Berweck oder Arnold Adels verweisen auf die Notwendigkeit der Baustelle: "Man kann immer klagen und schelten, aber so wie ich das sehe, arbeiten die Leute gut", sagt Berweck.

Bürgermeister Viehweg versteht, dass Baustellenstress "viele ächzen lässt", mahnt aber zu Sachlichkeit. Man sei froh, dass das Regierungspräsidium den Ausbau recht kurzfristig möglich gemacht habe und insgesamt laufe es nicht schlecht. Viehweg warnt aber vor verbotenen Abkürzungen durch die Baustelle. An Wochenenden habe es da mindestens viermal Schäden an der neuen Straße gegeben. Das beschleunige die Sache auch nicht gerade.