Dalia Babkova (links) zeigt den Müttern, wie sie mit ihren Kindern musikalisch alle Sinne mobilisieren können. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikalische Früherziehung: Dalia Babkova bringt das weltweite Programm "Kindermusik" auf die Alb

Von Karina Eyrich

Musik schult – das weiß die Wissenschaft längst – wesentliche Fähigkeiten: Grund genug für die Musikpädagogin Dalia Babkova, schon bei Krabbelkindern mit der musikalischen Erziehung loszulegen. Für sie ganz wichtig: gemeinsam mit den Eltern.

Straßberg. "Für einen guten Anfang ist es nie zu spät", weiß Dalia Babkova. Deshalb bietet die Musikpädagogin, die in ihrer Heimat Litauen studiert hat und seit 2011 in Deutschland lebt, "Kindermusik" für Kinder vom Krabbelalter bis zum Alter von sieben Jahren an und eröffnet am 2. Februar ihr Studio in Winterlingen.

Das lizenzierte Musik- und Bewegungsprogramm gibt es seit fast einem halben Jahrhundert, und zwar weltweit. Entwickelt haben es Erziehungswissenschaftler in Deutschland, die sich dabei auf die Arbeiten anerkannter Musik und Erziehungswissenschaftler aus Europa und Asien stützten und unter denen klangvolle Namen sind: Shinchi Suzuki, Maria Montessori und Carl Orff. Über die Welt ausgebreitet hat es sich freilich von Kanada aus, und schon mehr als eine Million Familien in 60 Ländern haben daran teilgenommen.

Dazu gehören auch Familien in Winterlingen, wo Dalia Babkova die Kurse "ABC English & Me" für Drei- bis Sechsjährige" sowie "Sing & Play" für Kinder bis zwei Jahre anbietet – und seit gestern auch Familien in Straßberg. Fünf Mütter und ihre Kinder – vier Mädchen und ein Junge, der sich als Hahn im Korb sichtlich wohl fühlt – sind zum Schnupperangebot in den Raum der Krabbelgruppe gekommen und sind dort gemeinsam mit ihrem Nachwuchs aktiv, denn Dalia Babkova weiß: "Eltern sind die wichtigsten Lehrer des Kindes und zuhause ist die wichtigste Lernumgebung." Denn auf die 45 Minuten, in denen die Musikpädagogin den Müttern Singspiele und Übungen zeigt, soll sich das Programm nicht beschränken.

Notenblätter gibt es dazu, denn die Lieder werden – ganz selbstverständlich – nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch gesungen, damit die Kinder spielerisch ein Gefühl für die Fremdsprache entwickeln. "Funkel’, funkel’ kleiner Stern" wird so zu "Twinkle, twinkle little Star", und die Kinder singen nicht nur begeistert mit, sondern freuen sich auch über die Bilder von Sternen und das dazugehörige Bilderbuch.

Versteckspiel unter bunten Tüchern

Am meisten macht es ihnen freilich Spaß, mit bunten Tüchern zu tanzen und sich darunter zu verstecken. Wer zu den Treffen kommt, bekommt Material auch für Zuhause, erklärt Dalia Babkova und zeigt auf dem Tablet-PC, wovon sie spricht. Den Müttern rät sie, die Zeit des gemeinsamen Spielens und Singens daheim mit ihren Kindern auszukosten, zu kuscheln und liebevoll mit ihnen zu sprechen, "denn die Kinder wachsen sehr schnell".

Das musikalische Programm fördere – in diesen frühen Jahren besonders – die kognitive, emotionale, soziale, sprachliche und körperliche Entwicklung des Kindes, weiß die Musikpädagogin, selbst Mutter von zwei Kindern, die als lizenzierte Lehrerin in das internationale Netzwerk von "Kindermusik" eingebunden ist und damit immer Zugang zu neuem Unterrichtsmaterial hat. Die Mütter sind am Ende der Schnupperstunde angetan von der gemeinsamen Erfahrung: "Es war erkennbar, dass es ausnahmslos allen gefallen hat", sagt eine Mutter, und eine andere kommentiert: "Für die Kinder ist es klasse – all die vielen Farben und Formen, verbunden mit Musik!"

Der kleine Lukas ist selbst nach der ausgelassenen Musikstunde nicht zu bremsen und tanzt singend durch den Raum, von einem zum anderen, und beweist damit etwas, was Dalia Babkova immer wieder erfahren hat: "Jedes Kind ist musikalisch."

Weitere Informationen: www.bydalia.kindermusik. com