Außen an der Schlossgartenschule zum Schulgarten hin werden die Fluchtbalkone und -treppen angebracht. Foto: Eyrich

Bisherige Varianten hätten Eingriffe in die Statik der Schlossgartenschule erfordert. Neuer Vorschlag spart Zeit und viel Geld.

Straßberg - Fluchtwege innerhalb des Gebäudes hätten sich nicht umsetzen lassen, also hat Architekt Daniel Hotz aus Winterlingen zwei Varianten für Rettungswege außerhalb der Schlossgartenschule entworfen und sie im Gemeinderat vorgestellt.

Feuer im Treppenhaus der Schlossgartenschule: Sollte das je passieren, brauchen die Schüler einen zweiten Rettungsweg, möglichst außerhalb des Gebäudes, und der Gemeinderat hat sich am Dienstag Abend einstimmig für eine der beiden Varianten entschieden, die Architekt Daniel Hotz aus Winterlingen vorgestellt hat. Sie verfügt über eine größere Fläche an den Fluchtbalkonen, dafür aber über weniger Treppen als die erste Variante. Schüler und Lehrer flüchten gemeinsam über eine Treppe und gelangen durch den Schulgarten auf die Wiese vor der Schule, wo sie sich sammeln können.

Zeit genug für eine Flucht bliebe den Kindern und Lehrern im Ernstfall, denn die Wände sind so ausgelegt, dass sie 90 Minuten lang einem Feuer stand halten würden. Bei den Türen reicht es immerhin für 30 Minuten.

Ein weiterer Vorteil gegenüber den beiden ursprünglichen Varianten für Fluchtwege innerhalb der Schule: Zum einen müsste kein Stahlrahmen über alle Geschosse samt neuen Fundamenten gebaut werden, denn anders als beim Einbau von Fluchttüren an inneren Wänden ist die Statik im Fall von Erbeben durch die Rettungsbalkone und Treppen außen nicht betroffen – die Fenster sind so genannte Fluchtfenster und groß genug, damit die Kinder ins Freie gelangen können. Somit muss nicht in die Statik eingegriffen werden und die Gemeinde spart Geld – 165 000 Euro, um genau zu sein. Zudem muss der Unterricht nicht verlegt werden: Der Bau der Außenrettungswege, mit dem in den Sommerferien begonnen werden soll, beeinträchtigt die Schüler nicht.

Kosten entstehen freilich trotzdem, nämlich 76 500 Euro – 3500 Euro weniger als eingeplant waren. Ob die Balkone und Geländer aus feuerverzinktem Stahl farblich gestrichen werden sollten, darüber schieden sich im Gemeinderat die Geister – einen wirklich driftigen Grund dafür fanden die Räte freilich nicht.

Noch keine Planung liegt bisher für die Amok-Alarmierung vor, bei der sich nicht nur der Ton der Sirene von jenem im Fall eines Brandes unterscheiden wird, sondern auch das Verhalten der Schüler und Lehrer. Während bei Feuer die Devise lautet "Alle raus", müssten sie sich im Fall eines Amok-Laufes in den abgeschlossenen Klassenräumen verschanzen. Wie das genau ablaufen könnte, wird noch auszutüfteln sein. 5000 Euro an Kosten plant die Gemeinde jedenfalls dafür ein.