Der Truppenübungsplatz Heuberg samt seinen Nachbarorten Foto: Schwarzwälder-Bote

Gerhard Deutschmann referiert über das 100-jährige Bestehen des Militärgeländes

Straßberg (wb). Seit 100 Jahren gibt es den Truppenübungsplatz Heuberg. Auf Einladung des katholischen Bildungswerks Straßberg hält am Freitag, 7. November, Gerhard Deutschmann, Realschulrektor im Ruhestand, einen Vortrag darüber, wie das Militärgelände seinerzeit entstand.

Für die an den Truppenübungsplatz angrenzenden Gemeinden bedeutete die Einrichtung des Truppenübungsplatzes eine einschneidende Veränderung: Sie mussten beträchtliche Teile ihrer Gemarkungen abgeben. Auch Straßberg und Kaiseringen büßten einen großen Teil ihrer Markungsfläche ein. Für viele Landwirte waren die Folgen gravierend: Mit den Flächen, die sie abtreten mussten, ging ihnen ihre Existenzgrundlage wenigstens zum Teil verloren. Der Heimatforscher geht unter anderem auf den Grunderwerb für den Truppenübungsplatz in Frohnstetten, Kaiseringen und Straßberg, die Enteignungen in den drei Gemeinden, die militärische Inbetriebnahme des Platzes 1914 und den Streit um den Standort des Lagers ein – und auf den Bau der Materialseilbahn von Kaiseringen zum Lager, Kaiseringens Rolle als "Mittelpunkt der Erde", die Käppeleshöfe und das Ende von Sebastiansweiler auf der Gemarkung Frohnstetten.

Deutschmann holt in seinem Vortrag auch viele bislang unbekannte Details ans Licht, auf die er beim Studium von Dokumenten und Unterlagen im Staatsarchiv Sigmaringen gestoßen ist. Sie geben Aufschluss über die bewegte Zeit unmittelbar vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Der mit Bildern unterlegte Vortrag findet im Gemeindehaus St. Verena statt und beginnt um 19.30 Uhr. Alle heimatgeschichtlich Interessierten sind willkommen.