Hemadglonker und Burgnarren wecken Einwohner / Sturm auf Schule und Rathaus

Straßberg (wb). So war und ist es in Straßberg schon seit Jahrzehnten: Am "Schmotzigen Doschdeg" herrscht närrischer Ausnahmezustand. Da gibt es für die wenigen Fasnetsmuffel kein Erbarmen in der Schmeientalgemeinde.

Lange genug mussten die Narren auf diesen Hochtag der Fasnet warten. Schlag 6 Uhr ging es los mit dem Morgenwecken. Da hieß es früh aufstehen für die "Hemadglonker"-Gruppe, die sich schon prächtig in Form bei ihrem frühmorgendlichen Zug durch die Straßen präsentierte. Fred Seßler mit seinem Akkordeon, dazu die "Wenklhex" und einige Rathausmitarbeiter weckten lautstark: "Raus aus da Fedra – s’Fasnetshäs na, dass dia Fasnet komma ka." Wen kann es in dieser fasnetsverrückten Gemeinde da noch im Bett halten? Also nichts wie raus und rein ins Narrenhäs. Kein Pardon für Langschläfer.

Um 9.15 Uhr stürmten dann die von den Kindern sehnlichst erwarteten Narren die Schlossgartenschule und befreiten Schüler und Lehrer von der lästigen Schulpflicht. Vorneweg der Musikverein, der die Schlossgartenschule musikalisch zum Beben brachte. Mit dabei auch Burgnarrenchef Oliver Frahm, Burgfalken, Burgnarren und die Schmeienhexen.

Nach der Schülerbefreiung stürmte die närrische Schar das Rathaus. Schultes Markus Zeiser blieb keine Wahl. Er schob die Amtsgeschäfte beiseite, bewirtete die Narren mit Sekt und Butterbrezeln und schunkelte zu den Klängen der Musiker mit. Danach zog traditionell der Musikverein durch den Ort und verkündete in Gaststätten, Betrieben, Banken, dem Kindergarten und auch beim Pflegeheim St. Verena mit zünftiger Fasnetsmusik den Beginn der Dorffasnet.

Schlechte Zeiten für Fasnetsmuffel, aber davon gibt es in Straßberg ja ohnehin nur wenige. Ab 12 Uhr wurde unter den Klängen des Musikvereins der Narrenbaum gestellt, das weithin sichtbare Symbol der Straßberger Fasnet. Nach dem Essen in der Schmeienhalle war der Nachwuchs vom Burgnarrenverein – der mit der historischen Säubermühle von Tiburt Teufel den Narrensamen streute – in seinem Element.