Der Narrenmarsch bringt die Gäste des Burgnarrenvereins in der Schmeienhalle zum Aufstehen und Mitklatschen. Fotos: Born Foto: Schwarzwälder-Bote

Burgnarrenverein: Kurzweilige Jubiläumsfeier mit Blick in die Geschichte der Fasnet in Straßberg

Mit einem stimmungsvollen Festabend hat der Burgnarrenverein Straßberg für sein herausragendes Engagement um das schwäbisch-alemannische Fasnetsbrauchtum seine verdiente Würdigung erhalten.

Straßberg. Bei einer umfangreiche Bilderausstellung und der Diashow von Florian Neff wurden viele Erinnerungen an die Vereinsgeschichte wach. Der Musikverein spielte den Narrenmarsch, die Gäste erhoben sich und klatschten mit. Titel- und Ordensträger, frühere Prinzenpaare mit ihren Hofmarschallen und Hofdamen waren gekommen.

Der vor Wochenfrist neu gewählte Vorsitzende Daniel Nagraszus begrüßte die große Gästeschar in der prächtig dekorierten Schmeienhalle. Vorgänger Oliver Frahm führte durch die Chronik des Vereins.

Vor genau 40 Jahren, am 11. November 1976, hatten 18 Personen den Burgnarrenverein aus der Taufe gehoben. Erster Vorsitzender war Wolfgang Ruh. 1977 wurde das von Emilie Ruh entworfene Burgnarrenhäs der Öffentlichkeit vorgestellt. Jedem noch gut in Erinnerung sind die Zeltfasnet und rauschende Feste, aber auch arbeitsreiche Wochen. 1980 trat der Burgnarrenverein dem Landesverband Württembergischer Karnevalsvereine (LWK) bei.

In der Amtszeit von Karl-Peter Weinhart wurde 1983 die Maskengruppe der Burgfalken gegründet. 1989 erfolgte die Aufnahme in den Narrenfreundschaftsring Zollern-Alb. 1997 richtete der Verein das LWK-Landestreffen aus. Ein Jahr später trat der Burgnarrenverein aus dieser Vereinigung aus.

Weit bekannt in der Fasnetslandschaft ist Straßberg auch durch den Ritterschlag am "Schmotzigen Doschdeg". 39 Personen aus Politik, Wirtschaft und Sport wurden in den Hochwohllöblichen Stand der Ordensritter aufgenommen und mit dem großen Falkenorden ausgezeichnet.

Die Liste der Geehrten reicht von Hermann Schwörer über Heinrich Haasis und Annette Widmann-Mauz bis zu Günther-Martin Pauli, Dörte Conradi und Manfred Bopp. Rührige Vorsitzende wie Wolfgang Ruh, Karl-Peter Weinhart, Winfried Kleiner – der zehn Jahre lang Vize und 18 Jahre lang an der Spitze war und für seine Verdienste zum Ehrenburgvogt ernannt wurde – und Oliver Frahm führten den Verein mit viel Herzblut. Unterstützt von einem engagierten Vorstandsteam machten sie Straßberg zu einer närrischen Hochburg im Zollernalbkreis.

Stolz sind die Burgnarren auf ihren Nachtumzug. 2017 folgt bereits die fünfte Auflage. Auch für Bürgermeister Markus Zeiser, der die Glückwünsche der Gemeinde überbrachte, war es eine Freude, einen so engagierten Verein am Ort zu haben. Der Burgnarrenverein vertrete Straßberg weit über die Gemeindegrenzen hinaus und sorge mit seinem positiven Auftreten für einen hohen Bekanntheitsgrad, dankte Zeiser den Vereinsmitgliedern.

Präsident Walter Sieber vom Narrenfreundschaftring Zollern-Alb übermittelte die Glückwünsche des Ringpräsidiums. "Der Name Straßberg bürgt sowohl einst wie auch heute für Qualität in der Fasnetslandschaft", lobte Sieber. Unvergessen seien die drei großen Ringtreffen 1995, 2002 und 2006, die der Burgnarrenverein in der Ära Winfried Kleiner ausgerichtet habe. Vor allem das Ringtreffen 1995 mit 8300 beteiligten Narren war laut Sieber ein närrisches Spektakel allererster Güte.

In Würdigung und Anerkennung der Verdienste des Burgnarrenvereins um das schwäbisch-alemannische Fasnetsbrauchtum überreichte der Ringpräsident eine Urkunde an Daniel Nagraszus. Danach war die Bühne frei für Alleinunterhalter Jo Hämmer, der mit seiner Musik das Publikum unterhielt und auch zum Tanzen animierte.