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Zehnte Auflage des Musikvereins ist kleiner als die Wiesn - aber mindestens genauso schön.

Straßberg - Nicht nur in München, auch in Straßberg versteht man zünftig zu feiern: Das zehnte Straßberger Oktoberfest am Wochenende in der Schmeienhalle war zwar kleiner als das zeitgleich eröffnete Original – aber mindestens so schön.

Mit kulinarischen bayerischen Schmankerln, viel Blasmusik und einem vielseitigen Programm hat der Musikverein Straßberg zwei Tage lang seine Gäste beim Oktoberfest verwöhnt. Dem Vergleich mit einem Bierzelt auf der Münchner Theresienwiese hielt das Fest – das zehnte seiner Art am Schmeienstrand – in der gut gefüllten Schmeienhalle locker stand.

Bürgermeister Markus Zeiser reichten beim Fassanstich drei Schläge. Danach erschallte ein erstes "Prosit", musikalisch untermalt vom Musikverein Benzingen. Dem Schultes und den Gemeinderäten war der erste Schluck vorbehalten, ehe der Gerstensaft an alle verteilt wurde.

Musikvereinschefin und Festwirtin Daniela Preuß versprach für den Abend viel Musik, Gaudi und Spaß – und hielt Wort. Die Schmeienhalle strahlte in weiß-blauen Farben – bayerisches Flair wohin man schaute. Natürlich auch beim Essen: Weißwürste, Hax’n und Hendln waren sehr gefragt. Zur Verdauung bot die Festwirtin ein Schnäpsle aus dem Bauchladen an.

Die meisten Festbesucher waren im feschen Dirndl oder in schmucker Lederhose gekommen. Gaudispiele wurden gespielt, und Spieleorganisator Martin Nolle bat außerdem zum Maßkrugstemmen. Dabei hatte Daniel Nagraszus das meiste Muskelschmalz in den Armen. Die zweite Aufgabe: eine Weißwurst auszutzeln. An sich kein Problem, doch ohne Zuhilfenahme der Hände gar nicht so einfach. Bei diesem Spiel war Dietrich Gustorff der Schnellste. Geschicklichkeit und eine ruhige Hand waren beim Zuckerwürfelstapeln auf einem mit den Zähnen gehaltenen Holzblättchen erforderlich. Leo Gulde stapelte am höchsten und gewann souverän.

Der Musikverein Benzingen verbreitete beste Bierzeltstimmung, wurde nach zweistündigem Auftritt mit viel Beifall bedacht und von den "Lustigen Eyachtalern" abgelöst. Mit toller Stimmungsmusik warteten die Vollblutmusiker aus Balingen auf – Schunkeln und Mitklatschen inklusive. "Ein Prosit der Gemütlichkeit" – die Bierzelthymne schlechthin – ertönte immer wieder, während die Gäste die Krüge hoch hielten.

Krönung der Gaudispiele war die Wahl der "Miss Dirndl": Acht hübsche junge Frauen stellten sich zur Wahl, und der Applaus des Publikums war das Messinstrument. Den höchsten Dezibel-Wert verzeichnete Dionne Greber, die folglich zur neuen "Miss Dirndl" gekürt wurde.

Auch vor der Halle war einiges geboten: Beim "Hau den Lukas" durften nicht nur kräftige Männer ihre Schlagkraft testen. Lose wurden angeboten, Dosen beworfen, und am Süßigkeitenstand erstand so mancher ein Lebkuchenherz für seine Liebste.

Nach einer langen Nacht bat der Musikverein am Sonntagvormittag zum Frühschoppen mit Weißwurstfrühstück. Für die zünftige, musikalische Umrahmung sorgte dabei der Musikverein Blochingen in der abermals gut besetzten Schmeienhalle. Auch beim Mittagessen warteten natürlich bayerische Köstlichkeiten. Unterhaltsam war es außerdem am Nachmittag: Kaffee und Kuchen, dazu der Auftritt des Musikvereins Winterlingen sorgten für gemütliche Stunden.