Nachtumzug: Hexen drehen auf

Straßberg (wb). Außer Rand und Band waren die Burgnarren am "Rußigen Freitag": Gut 1200 Narren aus 40 Zünften hatten beim vierten "Spaßberger Nachtumzug" die Schmeientalgemeinde fest in der Hand.

Ein Feuerwerk war das Startsignal. Angeführt von Burgvogt Oliver Frahm, eröffneten die Straßberger Burgnarren und Burgfalken den Narrenzug, der lautstark und fröhlich durch die Ortschaft zog. Der Musikverein erfreute die Zuschauer mit fasnachtlichen Klängen, zu denen sie gerne mitschunkelten. Die "Ziegelwäldler" und die "Schmeienhexen" vervollständigten den großen Block der heimischen Narren. Ihnen folgte eine Flut von Zünften aus der nahen und weiten Region: Von Spaichingen bis Mengen, von Bitz bis Ostrach waren die Zünfte gekommen und versprühten Frohsinn. Eine große Zuschauermenge säumte die Umzugsstrecke, und besonders viele drängten sich beim Ansagerwagen, wo Daniel König die Zünfte mit ihren speziellen Narrenrufen vorstellte und die Narren sich mit tollen Vorführungen abwechselten. Vor allem die waghalsigen Hexenpyramiden wurden dort bejubelt.

Gruselige Geister, geifernde Teufel, garstige Hexen, aber auch freundlich dreinblickende Gesellen trieben ihren Schabernack mit den Zuschauern – besonders wild die Hexen: Hübsche Mädchen an der Umzugsstrecke mussten einiges mitmachen. Laufend wurden ihnen die Haare zerzaust und mit Konfetti der Kopf gewaschen. Zum Ausgleich gab es aber auch Schokolädle und Bonbons für die Kinder – und für die Erwachsenen ein Schnäpsle.

Angeheizt von den schmissigen Klängen der Guggenmusiker, inszenierten die Hästräger unter dem Beifall der Zuschauer ein Riesenspektakel. Fürs leibliche Wohl sorgten die Besenwirtschaften, wo heiße Rote, Glühwein und Punsch serviert wurden.

Nach dem Umzug war noch lange nicht Schluss: In der Schmeienhalle, im angrenzenden Barzelt und in den Besenwirtschaften wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.