Das Rote Kreuz – nicht nur in Straßberg – wirbt um Unterstützer. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

DRK: Der Straßberger Ortsverband will durch offensive Werbung seine Mitgliederzahl steigern

Immer mehr Vereine haben das Problem, dass sie keine neuen Mitglieder finden. So geht es auch dem Straßberger DRK-Ortsverein. Mit einem Infoabend am Dienstag hat er jetzt gegengesteuert – und scheint Erfolg zu haben.

Straßberg. Vereinsnachwuchs zu finden wird immer schwieriger. Viele Jugendliche haben kein Interesse, sind schon in anderen Vereinen ausgelastet oder ihr persönlicher Zeit- und Arbeitsplan gibt es schlichtweg nicht her, sich anderweitig zu engagieren.

Auch der Straßberger Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes hätte gerne mehr Aktive. Deshalb hat er jetzt mit Flugblättern für seine interessante Arbeit geworben. Zudem gab es am Dienstag einen Infoabend. Vier Neugierige waren gekommen – und alle vier Interesse haben bekundet.

"Wir stehen nicht schlecht da im Vergleich zu anderen Ortsverbänden, aber wir können immer Leute brauchen", sagte Otto Appeler im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Er ist seit rund 40 Jahren Bereitschaftsleiter beim Straßberger Ortsverein, außerdem hauptberuflich im Rettungsdienst tätig. Rund 25 aktive Mitglieder hat das Straßberger DRK, Durchschnittsalter steigend.

In dem Infoabend wurde neben dem Vorstand natürlich auch die Arbeit der Rotkreuzler vorgestellt, anhand von zwei Fallbeispielen: dem Versorgen von stark blutenden Verletzungen aufgrund eines Sturzes, sowie dem Einsatz eines Defibrillators. Gerade zweiteres erachtet Appeller für immer wichtiger. Denn die Patienten, die einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten, würden immer jünger.

Überhaupt habe sich die Ausbildung in den vergangenen 45 Jahren, in denen Otto Appeler beim DRK aktiv ist, stark gewandelt. Längst ginge es nicht mehr nur um Pflästerchen und Verbände, sondern auch die Technik, wie die erwähnten Defribrillatoren, habe mittlerweile Einzug gehalten.

Die Arbeit im DRK ist vielfältig. Da ist zunächst einmal der klassische Sanitätsdienst, in dem die Mitglieder sorgfältig geschult werden. Einsatzgebiete sind aktuell die Fasnet und andere Feste, bei denen die Anwesenheit der Ersthelfer notwendig ist. Bei großen Veranstaltungen, wie dem Bike-Marathon in Albstadt oder dem "Bang your head"-Festival in Balingen, sind dann auch ortsübergreifende Einsätze nötig. "Das kann ein einzelner Ortsverband alleine nicht packen", weiß Otto Appeler.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld sind die Blutspendeaktionen, für die der DRK-Ortsverband einen eigenen Arbeitskreis eingerichtet hat. Vier Blutspendetermine gibt es pro Jahr in Straßberg und die sind mit ganztägiger Arbeit verbunden. Denn neben dem reinen Blutabnehmen muss auch auf- und abgebaut werden, der Küchendienst will organisiert sein. "Wir haben ein vielfältiges Essen. Da sind wir über den Arbeitskreis ganz froh", lobt der Bereitschaftsführer. Einmal im Jahr steht auch die Organisation eines Seniorennachmittags in der Gemeinde auf der Agenda.

Ein Problem, mit dem sich das Rote Kreuz – wie auch andere ehrenamtliche Rettungskräfte – zunehmend konfrontiert sieht, ist, dass es immer schwieriger wird, sich vom Arbeitgeber freistellen zu lassen. Gerade deshalb sei es wichtig, dass die Ortsgruppe personell breit aufgestellt sei, erklärt Appeler.

Doch der Bereitschaftsleiter sieht die Vorteile einer umfangreichen Ausbildung und der Mitarbeit beim DRK nicht nur im Allgemeinnutzen. Gerade im häuslichen und familiären Bereich würden sich die meisten Unfälle ereignen – und da sei es von großem Nutzen, wenn man schnell wisse, was man tun müsse, um zu helfen.  Wer Interesse an der Arbeit des Straßberger DRK-Ortsvereins hat, erfährt mehr bei der Vorsitzenden Regina Scherer, Telefon 07434/82 73.