Die festlich geschmückte Kirche St. Verena war eine herrliche Kulisse für die Alphornbläser. Foto: Miller Foto: Schwarzwälder-Bote

Traditionelle und zeitgenössische Weihnachtsmusik ist in der Kirche St. Verena zu hören

Von Sabine Miller

Straßberg. Traditionelle, aber auch zeitgenössische Weihnachtsmusik aus den Bergen hat das Alpenländische Konzert in der festlich geschmückten Kirche St. Verena geboten. Interpreten waren sechs Gesangssolisten, das Ensemble "Alphornklang & Schwobablech", die Zollerlandchöre und der "Zitherclub Edelweiß 1949" aus Tailfingen".

Ein paar Köpfe mehr in den Publikumsreihen hätten es sein dürfen an diesem Abend – das Alpenländische Konzert, auf die Beine gestellt vom Ebinger Kirchenmusiker Hans-Peter Merz und dem Leiter der Zollerlandchöre, Josef Hutt, findet sonst nicht vor Lücken in den Kirchenbänken statt. Dass es sie diesmal gab, lag wohl am anhaltenden Schneefall, doch der hatte auch sein Gutes: Zauberhaft in ein weißes Gewand gehüllt präsentierte sich die Kirche St. Verena den Besuchern.

Schon beim Betreten des Gotteshauses herrschte dank der großzügigen Dekoration des Altarraums feierliche Atmosphäre. Heiter und friedvoll klang dann die eröffnende Pastorella eines unbekannten Komponisten von der Empore herab, gespielt von Hans-Peter Merz an der Orgel, und setzte den Maßstab für die Stimmigkeit des gesamten Konzertes – es blieb beschaulich bis zum letzten Ton.

Ob der glockenhelle Zwiegesang von Sopranistin Corina Buckenmayer und Mezzosopranistin Gabriele Merz in "Der Heiland ist geboren" und "Weihnacht, wie bist du schön", oder der dunklere, ausgelotete Klangfluss der Stimmen von Tenor Michael Eisele, Tenor Stefan Segalotto, Bass Hans-Peter Merz und Bass Josef Hutt in Antonin Dvoraks "Weihnachtsstern" – in den vorgetragenen Stücken zählten nicht die große Gesten, sondern die feinen Linien. Ihr melodisches Gleichmaß lud zum Atemschöpfen ein.

Musik, deren Größe sich in der Schlichtheit des Ausdrucks erweist, brachte auch der "Zitherclub Edelweiß" zu Gehör: Karl Konzaks "Träume aus der Kinderzeit", das waren Tongewebe, in denen die Stille singt und klingt, ein wenig versonnen und versponnen, zart wie die weiß und rosa schimmernden Blütenköpfchen der Christrosen, die im Winter blühen – mit viel Gefühl den Saiten der charakteristisch alpenländischen Instrumenten entlockt.

Voll und satt bliesen im Kontrast dazu die sechs Alphornbläser von "Alphornklang und Schwobablech" aus Ratshausen in ihre langen Röhren. Der Kirchenraum schien für die sich ausdehnenden, üppigen, archaisch anmutenden Klangwogen kaum auszureichen.

Mit dem ursprünglichsten aller Instrumente überhaupt, der menschlichen Stimme, neigte sich das Konzert dem Ende zu. Strahlend und straff präsentierten die Zollerlandchöre unter Leitung von Josef Hutt die "Kirchberger Singmesse" des Zeitgenossen Lorenz Maierhofer. Der Komponist aus der Steiermark schreibt "Musik für Menschen", und so hörte sich das gesungene Gebet auch an: eingängig und behaglich wärmend. Eindrücke, die das Publikum inspirierten, von der sich anschließenden Mitsing-Gelegenheit kräftig Gebrauch zu machen bis zum finalen "Stille Nacht, heilige Nacht".