Der Straßberger Wald dient unter anderem der Holzproduktion. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Anteil der Nadelbäume im Straßberger Gemeindewald soll steigen / Forst rechnet mit Gewinnen

Von Lorenz Hertle

Straßberg. Die starke Nachfrage nach Brennholz bringt es mit sich, dass im Straßberger Gemeindewald auch Bäume in Steillagen gefällt werden. Unterm Strich sind in der zu Ende gehenden Forsteinrichtungsperiode 2000 Festmeter mehr eingeschlagen worden. Wie Büroleiter Eugen Seyboldt von der Albstädter Dienststelle des Kreisforstamts in der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte, hatte die Planung von 2005 bis 2014 einen Holzeinschlag von rund 41 500 Festmetern vorgesehen.

Tatsächlich wurden 43 500 Festmeter eingeschlagen. Insgesamt, so Seyboldt, sei die vergangene Forsteinrichtungsperiode planmäßig gelaufen. Die Ziele wie Nachhaltigkeit und Schutzfunktion des Waldes sollen in der nächsten Einrichtungsperiode bis 2024 weiter gelten.

Lange Zeit waren die so genannten Y-Bestände an Steilhängen in der Forsteinrichtungsplanung nicht berücksichtigt worden, da sich die Holzernte aufwändig gestaltet: Zum Teil müssen Seilkräne eingesetzt werden. Doch der Brennholz-Boom macht heutzutage auch dies rentabel.

Da Fichtenholz laut Seyboldt sehr gefragt ist und gute Preise dafür gezahlt werden, wird jede Möglichkeit genutzt, die Fichtenbestände auszubauen und zu erhalten. Das bedeutet auch Eingriffe in die Naturverjüngung. Laubbäume wie Buchen und Eschen wachsen laut Forstrevierleiter Wolfgang Maier schneller als die Nadelbäumchen und unterdrücken die Fichten. Diese werden freigelegt; zusätzlich sind auf acht Hektar Waldfläche Fichten gepflanzt worden. Ziel ist laut Seyboldt ein Anteil von 30 Prozent Fichten – momentan seien es 29 Prozent. Die Fläche für die Pflege des Jungbestands ist von 14 auf 29 Hektar erweitert worden.

In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Straßberg mit ihrem Wald einen Gewinn von rund 39 000 Euro erzielt – das soll laut Seyboldt auch in Zukunft so sein. Bürgermeister Manfred Bopp verwies darauf, dass Straßberg regelmäßig in die Unterhaltung der 60 Kilometer Waldwege investiere.

Laut Seyboldt ist ein Kennzeichen des Straßberger Gemeindewaldes der hohe Anteil alter Bäume, was einen relativ hohen Holzvorrat im Verhältnis zur Fläche bedeute.

Wie Wolfgang Maier ausführte, will das Forstamt Albstadt 14 der rund 1200 Hektar Waldfläche im Rahmen des "Alt- und Totholzkonzeptes" unter Schutz stellen. Das seien meist Felsköpfe und Steilhänge, die ökologisch wertvoll seien.

Die Forsteinrichtungsplanung durch Experten des Regierungspräsidiums Freiburg beginnt im Sommer mit Waldbegängen. Dann folgt im Herbst die Abstimmung mit Forstamt und Gemeinde, bevor im Frühjahr 2015 die örtliche Prüfung und der Beschluss durch den Gemeinderat erfolgen. Angesprochen wurde auch das Eschentriebsterben. Dieses wird durch einen Pilz verursacht, der unter anderem die Wurzeln angreift. Maier riet, die Eschen frühzeitig zu fällen. Der Wildverbiss soll mit den Jägern begutachtet werden.