Eine gelungene Premiere hat das Kaiseringer "Chörle" mit seinem ersten Kirchenkonzert gefeiert. Foto: Böhme Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenchor Kaiseringen serviert bei seinem ersten Kirchenkonzert in der Allerheiligen-Kirche nur Überraschungen

Von Klaus Böhme

Straßberg-Kaiseringen. Premiere für den Kirchenchor Kaiseringen und seine begeisterungsfähige Chorleiterin Ursula Heinemann: Sie haben gemeinsam ihr erstes Kirchenkonzert gegeben.

Der Kirchenchor Kaiseringen ist eine rührige Chorgemeinschaft in der katholischen Kirchengemeinde. Das "Chörle", wie es sich selbst gern nennt, hat sich nicht nur bei kirchlichen Anlässen einen guten Namen in der Dorfgemeinschaft und in der Seelsorgeeinheit Straßberg gemacht.

Trotz mehrerer Konzerte etablierter Chöre in der Umgebung war die Allerheiligen-Kirche in Kaiseringen schon weit vor 17 Uhr voll besetzt. Michael Roscic teilte den Besuchern mit, dass der Chor bewusst auf eine Programmauslage verzichtet habe, um die Aufmerksamkeit auf das Zuhören zu lenken. Der Nebeneffekt: Jedes einzelne Stück wurde zur Überraschung.

Andreas Maier aus Winterlingen brach zu Beginn die erwartungsfrohe Stille mit seinem Orgelpräludium. Es war förmlich mit Händen zu greifen, wie sich bei den 18 Sängerinnen und Sängern im Altarraum die Spannung löste.

Kräftig tönte es danach im kleinen schmucken Gotteshaus "Stimmt unserm Gott ein Loblied an". Mit dezenter Orgelbegleitung sang der Chor "Ubi caritas" von Audery Snyder, der einen sehr alten Text modern vertont hat, welcher dank der Bewegung von Taizé populär geworden ist. Die Chorleiterin hatte Mut bewiesen mit der Art, die Orgelbegleitung mit dem Chor in Einklang zu bringen. Auch das Programm und seine Mischung zeigten die Courage der Dirigentin, die allen Mitwirkenden ein hohes Maß an Konzentration abforderte.

Verena Rösch verlas ein Gedicht eines an Krebs erkrankten Mädchens. Es waren Bitten um ein Bisschen Zeit für Dinge, die noch zu erledigenden sind. Passend erwiderte der Chor mit Peter Strauchs zeitgenössischen Chorsatz "Meine Zeit steht in deinen Händen".

Andreas Maier spielte aus der Bachmotette gefühlvoll "Jesu meine Freude", und danach überraschten von der Empore Emma-Luise Holdenried, Rita Bircheneder, Ina Lebherz und Ludmilla Räffle als Quartett mit "My Lord, What a Morning". Doch der Chor erwies sich nicht nur als singfreudig, sondern gab auch interessante Lebensweisheiten preis.

Im Lied "Winterwunderland", am Klavier begleitet von Andreas Maier, trugen alle vier Stimmen mit sicheren Einsätzen zum schwungvoll temperierten Vortrag bei. Nach Orgelvariationen zu "Macht hoch die Tür" stimmten alle Besucher in das bekannte Adventslied ein.

Pfarrer Nikolaus Ostrowitzki stellte das Liebesgebot in den Mittelpunkt seines Impulses: Gerade dieses Gebot erlange zu Weihnachten eine entscheidende Bedeutung. Mit weiteren weihnachtlichen Liedern von der Freude auf Advent und vom Licht in der Nacht beendeten der Chor, die Solisten und der Pianist ein anspruchsvolles Konzert, das Hoffnung für die Zukunft macht. "Süßer die Glocken nie klingen" hallte es durch das feierlich dekorierte Kirchlein zum Ausklang, ehe nach langem Beifall zwei Nachträge erklangen und Vorsitzender Roscic mit strahlendem Gesicht allen Mitwirkenden und den aufmerksamen Zuhörern dankte. Die Spenden fließen in die Renovation der Kirche St. Verena in Straßberg.