Konzert mit Stecher-Band, den Zollerlandchören und Tenor Ruben Mora / Gesang vom Feinsten / Gäste erleben traumhaften Abend

Von Susanne Grimm

Straßberg. Einen traumhaften Abend haben die Balladenkönige der Kultband "Stecher" zusammen mit den Zollerlandchören und dem Tenor Ruben Mora dem Publikum in der Schmeienhalle in Straßberg bereitet.

Mit dem gemeinsamen Auftritt der Zollerlandchöre unter der Leitung von Josef Hutt beschritten "Stecher & Friends", die als Garanten in Sachen anspruchsvoller Rock- und Popmusik gelten, neue Wege. Bandchef Jack Lang beteuerte, mit den rund 40 "Laienprofis" nur einmal geprobt zu haben, doch was die Chormitglieder und die Band gemeinsam darboten, ließ Gänse-haut-Feeling aufkommen. Denn die Zollerlandchöre seien zum ersten Mal mit im Programm der Band, die seit rund 35 Jahren "im wilden Süden" unterwegs sei, so Lang.

Einige der bekanntesten Musicalmelodien, beispielsweise aus dem Abba-Musical "Mamma mia", erklangen erstmals bei einem Stecher-Konzert. Bei dieser Neuheit in den Stecherschen Klangwelten übernahmen die Bandmusiker den instrumentalen Abba-Background-Sound, während der Chor die berühmten Texte in Deutsch sang.

Als Stargast des Abends begeisterte der mexikanische Tenor Ruben Mora vom Stuttgarter Staatstheater sowohl als Solist als auch zusammen mit dem Solosänger von Stecher, Willi Schenk. Sie trugen auf ihre unnachahmliche Art verschiedene Titel aus dem Belcanto-Bereich wie "Cuando Calienda el Sol" und "Mariposa" vor. Das großartige "Miserere" durfte nicht fehlen, das Mora und Schenk im Duett sangen. Geht schon die unglaubliche Stimme des Stecher-Leadsängers Schenk allein unter die Haut, so ist die Wirkung beider Stimmen zusammen umwerfend. Die Stimmlage beider Männer firmiert unter "Tenor", dennoch sind beide Stimmen einmalig und unverwechselbar. Dabei kann Schenk als "Nicht-Profi-Tenor", dessen Stimmumfang vom Bariton bis Countertenor reicht, mit dem Profi Mora mühelos mithalten.

Das sah auch das Publikum so, das den begnadeten Albstädter Sänger immer wieder mit Szenenapplaus belohnte. Höhepunkt des Duos Mora/Schenk war das "O Sole mio", bei dem sich beide Stimmen gegenseitig befeuernd voll entfalteten. Fast magische Wirkung hatte der Song "The Rose", den Willi Schenk, untermalt durch den Chor, voller Inbrunst sang.

Das sanfte Lichtspiel der Technik tat ein übriges, um die emotionale Stimmung des Moments zu unterstreichen. Das Publikum war buchstäblich in einem Rausch der Begeisterung, denn die Stecher-Musiker ließen auch die Balladen-Höhepunkte der vergangenen Jahrzehnte wieder aufleben. Neben Klassikern von den Eagles, Queen, Supertramp, Phil Collins, Westlife und den Bee Gees durften die Besucher auch das unvergleichliche "Music" von John Miles genießen. Auch bei diesem schwierigen Stück schufen die Musiker eine perfekte Klangwelt für die Stimme Schenks. Der setzte seinen schönsten Glanzpunkt mit der "Bohemian Rhapsody". Für den Queen-Klassiker hatte er die dafür nötigen 40 Chorstimmen selbst eingesungen, die Uli Strölin, Pianist und musikalischer Kopf der Stecherband, via Festplatte zur Livemusik einspielte.

Eine Hommage an Sänger und Entertainer Udo Jürgens gab es zudem. Der Musical-Titelsong "Ich war noch niemals in New York" bereicherte, zusammen mit den Zollerlandchören, erstmals das musikalische Menü der Stechers.