Von links: Ronny Feller und Andreas Jung von der Firma Hartmann sind gerade mit dem Bau der Blocksteinmauer zwischen der Schmeie und den Häusern in der Gartenstraße beschäftigt. Bürgermeister Markus Zeiser (Zweiter von rechts) und Bauingenieur Peter Czerwenka (rechts) überzeugten sich am Dienstag vom Baufortschritt. Foto: Zahner

Blocksteinmauer ist nun an der Reihe. Mitte Oktober soll alles fertig sein.

Straßberg - Die Straßberger atmen auf: Vier Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser haben die Schutzmaßnahmen endlich begonnen. Gerade wird eine Blocksteinmauer zwischen der Schmeie und den betroffenen Häusern in der Gartenstraße gebaut.

Lange – für Bürgermeister Markus Zeiser zu lange – hat es gedauert, bis Ende Mai damit begonnen werden konnte, Straßberg hochwassersicher zu machen. "Verschiedene Hürden", sagt Zeiser, gab es für die Gemeinde zu überwinden.

Rückblick: Nur einen Monat nach dem Hochwasser beauftragte der Gemeinderat ein Stuttgarter Ingenieurbüro damit, Möglichkeiten zum Hochwasserschutz auszuarbeiten. Im Oktober 2014 wurde das Büro mit dem Umsetzen des Genehmigungsverfahrens der Schutzmaßnahmen betraut. Das Genehmigungsverfahren stockte, dann war das Büro personell unterbesetzt.

Nachdem im August 2016 die Genehmigungsplanung eingereicht war, forderte das Umweltamt mit der Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege einen landschaftspflegerischen Begleitplan. Die damals eingereichten Unterlagen mit Nachbesserungen wurden akzeptiert; dann folgte die abschließende Genehmigung des Landratsamtes. Bereits im November beschloss der Gemeinderat, das Ingenieurbüro Peter Czerwenka mit der Umsetzung der Baumaßnahme zu engagieren. "Ich bin froh, dass nun alles zu einem guten Ende kommt", sagt Zeiser erleichtert. Das sind sicherlich auch die Straßberger, die im Überflutungsgebiet wohnen. Dieses reicht vom Sportplatz über das Baugebiet Schmittenwiesen mit Wiesen- und Gartenstraße, Pflegeheim, Dienstleistungszentrum bis zum Kaplaneibrunnen und zur Kaiseringer Straße.

Nach und nach werden nun die Arbeiten in Angriff genommen. Ende Mai wurde im Bereich der Tennisplätze damit begonnen, einen Erddamm zu errichten. Der soll auch die Schmeienhalle und das künftige Feuerwehrhaus vor Überflutungen schützen.

Nun ist also die 165 Meter lange und 80 Zentimeter hohe Blocksteinmauer im Bereich der Gartenstraße an der Reihe. "Die Behörden wollten zunächst, dass die Mauer durch die Gärten verläuft, damit das Wasser bei einer Überflutung mehr Platz hat", sagt Zeiser. Die Gemeinde war damit aber nicht einverstanden. Sie war dafür, die Mauer nahe des Uferbereiches zu bauen. Schließlich trafen sich die Parteien in der Mitte – sprich: die Mauer wird nun auf den Grundstücksgrenzen errichtet. In "ein bis zwei Wochen" soll sie fertig sein, erklärt Peter Czerwenka.

Schutzmaßnahme kostet 860. 000 Euro

Anschließend geht es weiter mit dem Bau einer Mauer im Bereich der Wiesenstraße. Es folgen die Erdwälle beim Altenheim und Dienstleistungszentrum sowie eine Mauer beim Kaplaneibrunnen. Ebenfalls in dieser Woche beginnt der Retentionsraumausgleich auf einer Wiese beim Gasthof Untere Mühle. Dort wird auf einer Fläche von fünfeinhalbtausend Quadratmetern durchschnittlich 50 Zentimeter tief gegraben – damit, "wenn das Hochwasser kommt, das Wasser sich ausbreiten kann", beschreibt Czerwenka den vom Landratsamt geforderten Raumausgleich. Außerdem erhalten an der Ortsdurchfahrt gelegene Häuser zusätzliche Türen, um sich vor etwaigem Hochwasser zu schützen.

Zudem werde der Notfallplan für die Feuerwehr angepasst und nach den Maßnahmen in der Praxis getestet, erläutert Zeiser. Insgesamt kostet die Schutzmaßnahme in Straßberg 860 000 Euro, und: "Mitte Oktober wird spätestens alles fertig sein", sagt der Bürgermeister.