Die Zahl der Selbstanzeiger bei Steuersünden ist in Baden-Württemberg deutlich angestiegen. Foto: dpa

Weil die Strafen für Steuersünder ab dem Jahr 2015 deutlich verschärft werden, ist die Zahl der Selbstanzeigen im vergangenen Jahr auch in Baden-Württemberg sprunghaft angestiegen.

Stuttgart - In keinem anderen Bundesland haben 2014 so viele Steuersünder Selbstanzeige erstattet wie in Baden-Württemberg. Das geht aus einer dpa-Umfrage bei den einzelnen Finanzministerien hervor. Demnach gingen im Südwesten bis zum 19. Dezember 9038 Selbstanzeigen (2013: 6600) ein, die zu geschätzten Mehrsteuern in Höhe von knapp 166 Millionen Euro führten.

Nach Baden-Württemberg meldeten sich die meisten Steuerbetrüger in Nordrhein-Westfalen (mehr als 7100) und Bayern (knapp 6000). Die wenigsten Selbstanzeigen gab es mit 29 in Mecklenburg-Vorpommern. Ihre Gesamtzahl erreichte 2014 mit rund 38 300 einen Rekordwert.

Hintergrund sind schärfere Regeln für Steuersünder: Seit 1. Januar wird es für Steuerbetrüger deutlich teurer, mit einer Selbstanzeige straffrei davonzukommen. Steuerbetrug ist nun lediglich bis zu einer hinterzogenen Summe von 25.000 Euro straffrei. Bei höheren Beträgen wird nur gegen Zahlung eines kräftigen Zuschlags von einer Strafverfolgung abgesehen. Baden-Württembergs Finanzminister Nils Schmid (SPD) sagte: „Die Verschärfung der Selbstanzeige ist ein wichtiges Signal an alle ehrlichen Steuerzahler.“ Sie habe den Druck auf Steuersünder erfolgreich erhöht.

Seit Februar 2010 bis Mitte Dezember 2014 gab es in Baden-Württemberg insgesamt 25.939 Selbstanzeigen im Zusammenhang mit Kapitalanlagen in der Schweiz und Liechtenstein. Diese haben zu geschätzten Mehrsteuern von insgesamt mehr als 597 Millionen Euro geführt.