KleinkunstTheater Lindenhof gestaltet unterhaltsame Abende im Soldatenheim Stetten

Wortwitz, Kalauer und gnadenlose Komik haben das Publikum im Stettener Soldatenheim zu Lachsalven hingerissen.

Von Susanne Grimm

Stetten a. k. M. Höchstes Vergnügen haben die vier begnadeten Komödianten Berthold Biesinger, Stefan Hallmayer, Peter Höfermayer und Gerhard Plankenhorn dem Publikum bei der zweiten Auflage der Theater- und Kleinkunstabende bereitet.

Die Lindenhöfler eröffneten mit "Poliakoffs Eventkapelle" den Reigen der "Schwäbischen Trilogie", die in den kommenden Monaten das Publikum erfreuen wird. Trotz der enttäuschenden Besucherzahlen bei der Erstauflage im vergangenen Jahr hatten sich die Veranstalter, die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS), das Theater Lindenhof und die Gemeinde Stetten am kalten Markt, entschlossen, die Kulturreihe nicht sterben zu lassen. "Man darf nicht zu früh aufgeben", sagte Ludwig Person, Regionalbetreuer der KAS: "Jeder und jedes hat eine zweite Chance verdient."

Womit er Recht behalten sollte, denn bereits bei diesem ersten Abend der neuen Kleinkunstreihe kamen deutlich mehr Besucher als bei den meisten Veranstaltungen des vergangenen Jahres.

Von denen hat es sicherlich keiner bereut, die Poliakoffsche Eventkapelle auf ihrer unfreiwilligen Weltreise zu begleiten. Denn die "bestaussehende Boygroup zwischen Melchingen und Salmendingen", wie sie sich selber bezeichnet, mit den einprägsamen Künstlernamen Ben E. Fizz, Tom Bola, Silvester Gala und Werni Saasch zog vom ersten kalauernden Satz an die Zuschauer in ihren Bann.

Umwerfende Darstellungen, unzweideutige Wortakrobatik, hinreißende Mimik und gnadenlos komische Dialoge – natürlich im breitesten Schwäbisch – lösten beim Publikum anhaltende Heiterkeit aus.

Das Quartett hauchte den höchst eigenwilligen Individualmusikern des Herrn Poliakoff den staubtrockenen Atem derer "vo de Alb ra" ein, die wie lebendig gewordene Karikaturen höchst unterhaltsam die Macken und Marotten der schwäbischen Ureinwohner aufs Korn zu nehmen wussten.

Bei ihrer komödiantischen Weltreise durch Russland über China nach Amerika kamen aber auch die Eigenheiten dieser Spezies nicht zu kurz, die, durch die Brille schwäbischen Humors betrachtet, eine Extraportion skurriler Exotik bekamen. Bis die vier wackeren Schwaben wieder in heimischen Gefilden landeten, mussten sie unglaubliche Abenteuer bestehen, sich mit Pauken und Trompeten gegen bedrohliche Kreuzfahrtschiffe verteidigen, den internationalen Banken den Marsch blasen und sogar amerikanische Gefängnisse von innen betrachten.

n Weitere Termine der "Schwäbischen Trilogie" im Soldatenheim Stetten a. k. M. sind die "Schwäbische Weihnacht" mit Bernhard Hurm und Uwe Zellmer am 19. Dezember um 20 Uhr im Soldatenheim und die heitere Schwabenkunde "Spätzle mit Soß’" am 8. April 2016 am selben Ort ab 19.30 Uhr.