Zahlreiche Gäste gratulierten Hartmut Keßler (Mitte) zu seinem Ruhestand. Fotos: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

Bundeswehr: Der Leiter des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums, Hartmut Keßler, ist im Ruhestand

Im Beisein von mehr als 100 Gästen wurde jetzt der langjährige Leiter des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums (BwDLZ), Oberregierungsrat Hartmut Keßler, von der Vizepräsidentin des Bundesamts für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Hedwig Hoffmann, in den Ruhestand verabschiedet.

Stetten a.k.M. Im Rahmen des Festaktes zur Verabschiedung von Oberregierungsrat Hartmut Keßler, der von einem Quintett des Collegium Muscales musikalisch gestaltet worden ist, erfuhr der scheidende Dienststellenleiter Ehrungen und Danksagungen von verschiedensten Seiten.

Hedwig Hoffmann bezeichnete die große Anzahl an Gästen "als Wertschätzung für Hartmut Keßler, aber auch des BwDLZs", das Keßler wie kaum ein anderer geprägt habe. 13 Jahre lang habe Keßler diese Dienststelle durch stürmische Zeiten geleitet, die einst "Standortverwaltung" hieß und mit den Umstrukturierungen der Bundeswehr zum Dienstleistungszentrum mit einem wesentlich größeren Aufgabenspektrum mit neuer Organisationsform mutierte.

Keßler ging in seiner Abschiedsrede auf diesen Wandel ein, der mit erheblichen Änderungen auch in der Zusammenarbeit einherging. Sein Werdegang bis zum Leiter des BwDLZ in Stetten am kalten Markt habe ihn unter anderem zu den Standortverwaltungen Pfullendorf und Sigmaringen geführt. Da beide aufgelöst wurden, sei ihm ein Ruf vorausgeeilt: "Überall wo ich hinkomme, wird anschließend zugemacht."

Bevor er nach Stetten kam, war er an das Kreiswehrersatzamt Ravensburg versetzt worden, mit der Folge: "Ja sie hören richtig, auch diese Dienststelle gibt es inzwischen nicht mehr", sagte er schmunzelnd.

Verhandlungen mit Daimler-Benz

2004 kam Keßler schließlich nach Stetten, wo ebenfalls Standortschließungen und neue Organisationsformen an der Tagesordnung gewesen seien. Bedingt durch die Schließungen sei er zeitweise Leiter zweier BwDLZ gewesen, neben Stetten auch in Immendingen. Hier fiel ihm die Aufgabe zu, mit Daimler-Benz, die auf dem ehemaligen Militärgelände eine Teststrecke bauen wollen, einen geordneten Übergang zu erarbeiten. Als besondere Herausforderung benannte Keßler die Unterstützung in der Flüchtlingskrise durch die Mitarbeiter des BwDLZ. "In Rekordzeit wurde mit unbändigem Einsatz Liegenschaften für die Unterbringung hergerichtet." Bis heute sei der technische Betrieb in Händen von Mitarbeitern des BwDLZ, was in der Öffentlichkeit so gut wie nie Erwähnung gefunden habe. Keßler zollte seinen Mitarbeitern Respekt und Anerkennung: "Das ist alles nur möglich, wenn man Mitarbeiter hat, die mit einem durch Dick und Dünn gehen."

Truppenübungsplatzkommandant Oberstleutnant Udo Eckbrett, der mit Keßler zwölf gemeinsame Arbeitsjahre an einem Standort gemeinsam hat, würdigte dessen umfangreiches Arbeitsfeld und die gedeihliche Zusammenarbeit. Mit Blick auf seine frühen Dienstjahre als Soldat tat er vor einem amüsierten Publikum kund, was in militärischen Kreisen jener Zeit über die Standortverwaltung (Stov) gesagt wurde: "Die Stov ist der Feind im Frieden."

In seiner trockenen Art empfahl Eckbrett augenzwinkernd dem künftigen Pensionär -– "weil Männer Führung brauchen" – sich in die häusliche "gmbh" (geh mal, bring mal, hol mal) der Ehefrau zu begeben. Zum Abschied bekam er die Scheibe eines auf dem Truppenübungsplatz gewachsenen Baumes mit den Umrissen des Übungsplatzes.

Forstdirektor Dietmar Götze verabschiedete Keßler mit einem Ständchen der Jagdhornbläser. Er bezeichnete den Scheidenden als Teil des "Dreigestirns des Truppenübungsplatzes" zu dem der Kommandant und der Leiter des Bundesforstbetriebs gehöre. "Durch den offenen und freundschaftlich Umgang zwischen uns drei Dienststellenleiter konnten wir über 13 Jahre lang Hand in Hand an der Zukunft dieses Standortes und des Übungsplatzes arbeiten."

Für Bürgermeister Maik Lehn und die Gemeinde Stetten a.k.M. sei Hartmut Keßler immer ein wichtiger und verlässlicher Partner gewesen, so Lehn. Er verabschiedete den Naturliebhaber und Radfahrer mit einem Bildband der Region.