Pfarrer Lawrence Katamba (rechts) erhält von den Musikern des Benefizrockkonzerts einen Spendenscheck (von links): Joe Feurer von der Band "Royal Flush", Jonas Eisemann von der Gruppe "Corny Joke" sowie Jürgen Tittel, Hubert Eisemann und Markus Aue von der Stettner Kultband "Macrol". Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrer Lawrence Katamba sprich über die Hilfe für Kinder in Uganda / Lastwagen ist dringend notwendig

Von Susanne Grimm

Stetten am kalten Markt. Zahlreiche Kirchenbesucher haben im Anschluss an einen Gottesdienst die Gelegenheit wahrgenommen, sich durch den Geistlichen Lawrence Katamba über die Situation der St. Mauritiusschule in dem kleinen Dorf Kiganwa-Mityana in seinem Heimatland Uganda zu informieren.

Bei diesem Informations-Frühschoppen erhielt der Geistliche einen Spendenscheck in Höhe von 1476 Euro. Das Geld stammt aus dem Benefizkonzert der Stettener Senioren-Rockgruppe "Macrol" und der Nachwuchsband "Royal Flush" sowie den jugendlichen "Corny Joke" aus dem Nachbarort Schwenningen.

Die von Katamba geleitete Schule mit Internat unterstützen und tragen seit Jahrzehnten Stettener Bürger und der örtliche Förderverein "Hilfe für Kinder in Uganda", geführt von Claudia Mogg und ihrem Stellvertreter Karl-Arthur Unger, tatkräftig. Das Schulprojekt hatte der mittlerweile gestorbene Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde Stetten 1998 zusammen mit Katamba, der seit 1994 die feste Urlaubsvertretung des Stettener Pfarrers ist, ins Leben gerufen. "Unser Ziel ist es, uns eines Tages selbst zu tragen", sagte der Pfarrer aus Afrika. "Dafür setzen wir unsere ganze Kraft ein."

Bis es soweit ist, bat der Geistliche weiterhin um Hilfe. Wie nötig die ist, machte er an der Wasserversorgung fest. Der Plan sei, einen unterirdischen Wasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von rund 300 000 Litern zu bauen. Die Kosten veranschlagt der Vizevorsitzende des Fördervereins, Unger, auf etwa 20 000 Euro.

Bisher habe die Schule, die momentan 231 Kinder versorgt und ausbildet, oberirdische Wasserauffangbehälter. "Dieses Wasser ist jedoch nicht lange haltbar", sagte Unger.

Wenn das aufgefangene Wasser zum Trinken und Kochen nicht mehr geeignet ist, müssen die Kinder morgens vor Schulbeginn zu einer drei Kilometer entfernten Quelle gehen, um Wasser zu holen.

Priorität habe jedoch ein Transportfahrzeug: Der 2008 gebraucht angeschaffte Kleinlastwagen habe endgültig den Geist aufgegeben. Dieses Fahrzeug diente unter anderem dem Transport von Nahrungsmitteln, Brennstoffen und sonstigem Material, das in der Schule gebraucht wird. Wegen des ausgefallenen Lasters mussten notwendige Lieferungen an Transportfirmen vergeben werden, wobei zusätzliche Kosten anfallen.

Bestimmte Dinge seien in Uganda unverhältnismäßig teuer, informierte Unger. So koste ein gebrauchter Kleinlaster laut der ihm vorliegenden Angebote rund 17 000 Euro. Da ein Fahrzeug der unmittelbaren Versorgung dient und die Schule auch ein Stück weit unabhängiger macht, räumte Unger dieser Anschaffung Vorrang ein.

Katamba hatte zuvor die Situation der Einrichtung beschrieben, die den Bedingungen seines Landes unterworfen ist. So können manche Eltern das Schulgeld gerade noch aufbringen, öffentliche Förderung gibt es nicht. Die Schule habe sich gezwungen gesehen, die Schülerzahl von einst rund 500 auf jetzt 231 zu senken. Auch Unterrichtsmaterial kann mangels finanzieller Mittel nur begrenzt beschafft werden. Zudem hätten Lehrer gekündigt, weil "wir die Lohnerhöhung nicht bezahlen konnten".

Trotzdem spricht Katamba von Erfolgen: "Unsere Arbeit trägt bereits Früchte." Viele der einstigen Schüler, die in der Schule einen Beruf erlernten, "haben Arbeit gefunden". Der Berufsausbildungsbereich der Schule wird stark nachgefragt. Insgesamt werden derzeit 37 Lehrlinge in verschiedenen Berufszweigen wie Schneider, Friseur, Landwirt, Hauswirtschaft, Service und EDV ausgebildet.