Theater: Die Storzinger Landjugend hat eine Komödie eingeübt, die am Samstag aufgeführt wird

Seit 34 Jahren gehört es zur Tradition, dass die Landjugend von Stettens kleinem Ortsteil im Schmeiental am Ostersonntag ein Theaterstück aufführt.

Stetten a. k. M-Storzingen (sgr). Seit ebendieser Zeit erfreut sich das Ostertheater ungebrochener Beliebtheit, auch oder gerade weil die Besetzung altersbedingt wechselt. Umso größer aber ist der aus ehemaligen Jugendlichen bestehende Fanclub des Landjugendtheaters, die i mitfiebern und begeistert Applaus spenden. So war das auch am Sonntagabend in der brechend vollen Weckensteinhalle, als die derzeitige Jugend unter der Regie von Manfred Jung und Julian Stehle den Schwank "Küsse für die Tanten" der Autorin Erika Elisa Karg aufführten.

In drei Akten erzählten die zehnköpfige Schauspielertruppe die Geschichte von Timo, locker gespielt von Alexander Mors, und seiner Freundin Heike, der Jeannette Lorenz liebenswerte Wesenszüge verlieh. Die beiden wollten ihre Semesterferien bei Timos "A-B-C-Tanten" Alma (Bettina Mors), Berta (Rebecca Mors) und Christa (Camilla Wondrak) auf dem Land verbringen. Die altledigen Tanten lebten bar jeder Technik und durften nicht wissen, dass Timo, ihr "Büble", Motorrad fuhr, weil sie das für selbstmörderisch hielten. Die Maschine musste also versteckt werden, ebenso das Motorradoutfit der beiden.

Weil aber zwei Motorradfahrer die kleine Bankfiliale des Dorfes überfielen, kam es zwangsläufig zu etlichen Verwicklungen und Verdächtigungen, die die Tanten reihenweise in Ohnmacht fallen ließen. Wiederbelebt durch Mund-zu-Mund-Beatmungen durch Amtsboten Fritz (Marcel Haug) und Klempner Max – der eine ein bisschen verliebt in Alma, der andere in Berta – erleben die Damen nie gekannte Gefühle.

Die Gemengelage wurde noch durch die neugierige Tratschbase Vevi (Katharina Pozzi) verschärft, die sich auf alles ihren eigenen Reim machte und sich bei jeder Gelegenheit in Dinge einmischte, die sie nichts anging. Polizist Hans (Malte Wondrak) hatte durch fehlgedeutete Indizien, falsche Fährten und sich verdächtig benehmende Tanten seine liebe Mühe, die verworrenen Situationen zu klären.

Das Maß voll machte Heikes reicher Vater Paul (Florian Rist), der auf Wunsch seiner Tochter elektrische Haushaltsgeräte an den vorgestrigen Haushalt der drei Tanten schickte. Die wiederum meinten, dass ihr Büble – der von dem ganzen Chaos keine Ahnung hatte – mit dem Geld aus dem Banküberfall diese Dinge angeschafft hatte. Mit sichtlich Lust am Spiel und Klamauk agierten die Schauspieler zum großen Vergnügen des Publikums auf der Bühne, wobei sie dem Stück mit einigen Insidergags und witzigen Einsprengseln, von den Zuschauern begeistert registriert, Lokalkolorit verpassten. Weitere Vorstellungen sind am Samstag, 22. April, und Samstag, 29. April, jeweils um 20 Uhr in der Weckensteinhalle in Storzingen. Einlass ist um 19 Uhr. Eintritt: 5 Euro.