TSV-Vorsitzender Hans-Joachim Lehmann will im September einen Teilbereich des Gesundheits- und Fitnesszentrums in Stetten am kalten Markt eröffnen. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde Stetten am kalten Markt übernimmt die Ausfallbürgschaft für das TSV-Fitness- und Gesundheitszentrum

Von Susanne Grimm

Stetten am kalten Markt. Die Ausfallbürgschaft für das derzeit im Bau befindliche Gesundheits- und Fitnesszentrum zu übernehmen, hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorbehaltlich der Zustimmung durch die Rechtsaufsichtsbehörde beschlossen.

Die Bürgschaft umfasst ein Volumen von 275 000 Euro und ist bis zum 31. Juli 2031 befristet. Der Gemeinderat hatte im Frühjahr vergangenen Jahres entschieden, dem TSV Stetten das Gebäude in der Europastraße 10, die ehemalige Förderschule, zu verpachten, um dort ein zertifiziertes vereinseigenes Gesundheits- und Fitnesszentrum einzurichten. Wie Bürgermeister Gregor Hipp noch einmal verdeutlichte, sei der Hauptgrund für diese Entscheidung gewesen, dass eine solche Einrichtung die Attraktivität der Gemeinde wesentlich erhöhe. Gleichzeitig erziele die Kommune mit einer sinnvollen Nachnutzung des Gebäudes erhebliche Einsparungen, da weder Unterhaltungs- noch Bewirtschaftungskosten anfielen. Hipp betonte, dass der Umbau des Gebäudes "dank des großen ehrenamtlichen Engagements der TSV-Mitglieder bereits sehr weit fortgeschritten ist".

Der Vereins ist für die Finanzierung auf ein Darlehen angewiesen

Jedoch sei der Verein zur Finanzierung des Umbaus und der Ausstattung auf Darlehen angewiesen. Die örtliche Niederlassung einer Bank habe ein entsprechendes Angebot ausgearbeitet, in der auch ein Sponsoringanteil des Kreditinstituts enthalten sei. Das Finanzierungskonzept sehe vor, ein Darlehen in Höhe von 275 000 Euro mit achtjähriger Laufzeit bereitzustellen, erläuterte der Bürgermeister. Parallel dazu werde ein Bausparvertrag bedient, der nach ebenfalls achtjähriger Laufzeit zur Zuteilung komme. Guthaben und Bausparkredit würden dann im Jahr 2022 dazu verwendet, das Ursprungsdarlehen komplett abzulösen.

Hipp verwies auf die vorliegenden Zahlen und Kassenberichte des TSV, die zeigten, dass der Verein "über geordnete finanzielle Verhältnisse verfügt und in der Lage ist, Zins und Tilgung zu erwirtschaften". In den Vorausberechnungen für das Fitness- und Gesundheitszentrum werde deutlich, dass mit einer Zahl von etwa 241 Nutzern das Soll erreicht sei, um sich finanziell selbst zu tragen. Bereits jetzt lägen 199 feste Anmeldungen vor.

Der Bürgermeister schätzt aufgrund der vorliegenden Informationen das Ausfallrisiko als gering ein. "Demgegenüber steht ein großer Nutzen für die Gemeinde samt Wegfall der Gebäudeunterhaltskosten." Hipp klärte den Rat darüber auf, dass die Rechtsaufsichtsbehörde das Gewähren einer solchen Bürgschaft genehmigen müsse.

Bürgermeisterstellvertreter Günther Töpfer und Gemeinderat Martin Biebl befürworteten das Projekt ausdrücklich. Nicht nur das Gebäude erfahre mit der neuen Nutzung eine Wertsteigerung, meinte Biebl: "Ich vertraue dem Vorstand des Vereins, deshalb kann ich ruhigen Gewissens zu dieser Bürgschaft meine Zustimmung geben." Seine Ratskollegen schlossen sich dem einstimmig an.