Brand: Drei Fälle von Rauchvergiftung

Sigmaringen. Bei einem Brand in der Sigmaringer Erstaufnahmestelle haben gestern drei Sicherheitsmitarbeiter leichte Rauchvergiftungen erlitten. Es entstand Sachschaden in Höhe von rund 10 000 Euro. Die Ursache ist Brandstiftung: Laut den Erkenntnissen der Kriminaltechniker hat ein unbekannter Täter in einem unbewohnten Zimmer im ersten Stock einer Unterkunft die Matratze eines Metallbetts angezündet. Zwei Matratzen und das Bett wurden zerstört, der Putz an den Wänden und Decken durch Rauchgase beschädigt.

Die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes waren durch den Alarm des Rauchmelders auf den Schwelbrand aufmerksam geworden und hatten dafür gesorgt, dass die 24 Bewohner das Gebäude verließen. Die Sigmaringer Feuerwehr löschte den Brand, die ausquartierten Bewohner wurden fürs Erste in einer Halle auf dem Gelände untergebracht. Die Kriminalpolizei ermittelt weiter.

Ein 21-jähriger Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung ist am Dienstag gegen 20.15 Uhr am Eingang handgreiflich gegen Sicherheitspersonal geworden, weil dieses ihm nicht erlaubte, alkoholische Getränke in die Einrichtung mitzunehmen. Einige Beamte des Polizeipräsidiums, die in der Nähe waren, kamen zu Hilfe und überwältigten den Mann, der wegen Körperverletzung angezeigt wird.

Ein 21-jähriger Marokkaner und ein 28-jähriger Tunesier werden verdächtigt, am Dienstagabend gegen 23.15 Uhr einen in Richtung Erstaufnahmeeinrichtung laufenden 23-jährigen Iraker beleidigt und mit einer leeren Bierflasche beworfen zu haben – allerdings trafen sie nicht. Der 23-Jährige verständigte am Eingang der Einrichtung das Sicherheitspersonal und dieses die Polizei. Diese nahm die beiden alkoholisierten Männer fest; die beim Polizeirevier Sigmaringen eingerichtete Ermittlungsgruppe übernimmt den Fall.

Bereits in der vergangenen Woche haben Beamte des Polizeireviers Sigmaringen in der Erstaufnahmeeinrichtung fünf mutmaßliche Mitglieder einer Diebesbande, allesamt Marokkaner, verhaftet. Die 22, 23, 27, 28 und 29 Jahre alten Männer werden verdächtigt, spätestens seit Mitte 2016 gemeinschaftlich und in wechselnder Besetzung Ladendiebstähle – meist in Sigmaringer Geschäften – begangen und einen Gesamtschaden von etwa 1000 Euro verursacht zu haben. Das Amtsgericht Hechingen hat Untersuchungshaft angeordnet; die fünf Männer befinden sich jetzt in verschiedenen Justizvollzugsanstalten.