Oberstarzt Hansjörg Friedrich bei seinem Antrittsbesuch im Rathaus mit Bürgermeister Gregor Hipp Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

Standortältester Oberstarzt Hansjörg Friedrich besucht Bürgermeister Gregor Hipp / Komplex ist im Aufbau

Von Susanne Grimm

Stetten am kalten Markt. Der neue Standortälteste der Garnison Stetten am kalten Markt, Oberstarzt Hansjörg Friedrich, hat seinen Dienstantrittsbesuch bei Bürgermeister Gregor Hipp gemacht.

Friedrich, der seit dem 1. Februar offiziell die Nachfolge als Standortältester von Oberstleutnant Udo Eckbrett übernommen hat, ist in Stetten und der Region kein Unbekannter. Nicht nur, dass der 61-Jährige mit seiner Familie seit vielen Jahren in Stettens Nachbarort Schwenningen wohnt, er war auch viele Jahre unter anderem sowohl in Stetten als auch in Sigmaringen in leitenden Führungspositionen tätig. "Nie hätte ich gedacht, als ich vor 31 Jahren meinen Dienst in Stetten antrat, dass ich hier mal Standortältester werde", schmunzelt der Humanmediziner, der gleichzeitig mit der Übernahme dieses Amtes auch Kommandeur des im Aufbau befindlichen Sanitätsunterstützungszentrums geworden ist.

Das Standortprofil schnellst möglichst zu überarbeiten, hat sich der Sanitätsoffizier auf die Prioritätenliste gesetzt, denn es gelte, die neuen Schwerpunkte des Standortes in den Fokus zu stellen. Waren früher die in Stetten stationierten mobilen Einheiten wie die Panzergrenadiere und Panzerjäger leichter an andere Standorte zu verlegen, sei das nun nicht mehr so einfach.

Denn mit den hochkarätigen und technisch sehr aufwendigen stationären Übungseinrichtungen der Kampfmittelbeseitiger, den Brandschützern, den Sanitätern sowie den hohen Investitionen in die Infrastruktur sei das schwierig. "In dieser Hinsicht ist der Standort Stetten heute besser aufgestellt als in der Vergangenheit und hat nach meinem Dafürhalten deshalb eine deutliche bessere Perspektive für die Zukunft", sagte Friedrich.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Anfangsphase seiner Amtszeit wird die personelle Aufstockung seiner Dienstelle sein. Dem auf Bataillonsebene angesiedelten Zentrum unterstehen neben dem Sanitätsversorgungszentrum auch die Sanitätseinsatzstaffel sowie fünf Facharztuntersuchungsstellen: voraussichtlich Augenheilkunde, Dermatologie, Innere Medizin, Psychiatrischer Dienst und Orthopädie/Unfallchirurgie. Unterstellt sind dem Zentrum zudem die meisten Sanitätsver-sorgungszentren Süddeutsch-lands sowie die Sanitätsein-satzstaffeln in Müllheim und Laupheim.

Friedrich gab an, dass der Personalzuwachs auch an den anderen ihm unterstellten Standorten derzeit noch "sehr zögerlich ist". Was die Fachuntersuchungsstellen am Standort Stetten anbelange, fehlten noch die benötigten Gebäude. "Aber die militärische Bedarfsforderung für das Facharztzentrum habe ich bereits an die betreffenden Stellen geschickt." So lange das nicht realisiert sei, möchte der Oberstarzt die Einrichtungen des Facharztzentrums in Sigmaringen nutzen. Er legt aber Wert auf die Feststellung, dass das nichts mit einer "Stationierung" zu tun habe. "Der Standort Sigmaringen ist definitiv geschlossen", beugt er eventuellen Hoffnungen vor.

Mit seinem Antrittsbesuch im Rathaus Stetten wollte der Kommandeur die bisherige gute Zusammenarbeit von Gemeinde und Bundeswehr unterstreichen: "Das bisher Erreichte muss gemeinsam über die Ära Hipp hinaus weiterentwickelt, Schwerpunkte müssen herausgearbeitet und Potenziale in der militärischen und zivilen Zusammenarbeit genutzt werden."

(sgr). Der neue Standortälteste und Kommandeur in Stetten, Oberstarzt Hansjörg Friedrich, trat nach dem Abitur beim ABC-Abwehrbataillon 210 in Bruchsal in die Bundeswehr ein. Sein Medizinstudium absolvierte der Vater dreier Kinder von 1976 bis 1983 in Freiburg. Danach tat er Dienst am Bundeswehrkrankenhaus in Wildbad. Es folgten rund 22 weitere Verwendungen in zahlreichen Führungspositionen unter anderem in Stetten und Sigmaringen. Ab 2006 führte ihn seine Laufbahn nach München als Kommandeur der Lehrgruppe A an der Sanitätsakademie der Bundeswehr. Seit rund 30 Jahren wohnt der verheiratete Familienvater in Stettens Nachbargemeinde Schwenningen, in der er, ebenfalls seit vielen Jahren, als Gemeinderat tätig ist. Vor seinem Amtsantritt in Stetten, was er als seinen "Wunschposten" bezeichnet, war Friedrich fünf Jahre in Dietz an der Lahn beim Sanitätskommando II als Kommandeur und Standortältester.