Die Solisten zeigten ihr Können... Fotos: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

Benefizkonzert: Collegium Musicale begeistert durch breit gefächertes Repertoire

Von Susanne Grimm

Stetten am kalten Markt . Unter dem Titel "Ein musikalischer Wintertraum" hat das Collegium Musicale zugunsten des örtlichen Orgelbau-Fördervereins St. Mauritius in Stettens katholischer Kirche konzertiert. Dabei hatte das Laienorchester unter der Leitung von Musikdirektorin Christine Burkhart und Ute Hübner von der Musikschule Hübner in Balingen eine Reihe Überraschungen parat. Die bezogen sich nicht nur auf das breit gefächerte Repertoire, auch die Besetzung des Ensembles bot mit jungen Solisten Glanzpunkte.

So debütierten die Teenager Lena Kühn und Koray Niels Potel, Schüler von Ute Hübner, in Antonio Vivaldis Konzert No. 8 für zwei Violinen. Eingebettet in das Orchester und die einmalige Akustik der Stettener Kirche St. Mauritius spielte sich das jugendliche Paar bravourös in die Herzen der zahlreichen Zuhörer.

Ein weiterer Höhepunkt im an Höhepunkten wahrlich reichen Konzert war der Auftritt des jungen Josef David Bulach. Der Klarinettenvirtuose bezauberte als hervorragender Solist mit dem Adagio in Mozarts Konzert für Klarinette und Orchester (KV 622). Viel Beifall des äußerst angetanen Publikums erhielt auch das Geschwisterpaar Annika und Lena Kühn. Die jungen Geigerinnen entführten die Zuhörer mit ihrem Violinenduett in die tragische und doch Hoffnung erweckende Welt von "Schindlers Liste". Die Musik des gleichnamigen Films, komponiert von John Williams, gehört zu einer der besten, die je für einen Film geschrieben worden ist. Nicht von ungefähr erhielt der Soundtrack einen Oskar, wobei er auch ohne diese Auszeichnung zu den Juwelen moderner klassischer Musik gehört. Die Themen erzeugten beim sich darauf einlassenden Zuhörer die Palette menschlicher Gefühle, gemildert durch sanft durchschimmernde Töne der Hoffnung – wunderbar dargebracht durch die jungen Solisten und ein sensibel spielendes Orchester.

Ein weiteres Novum im Repertoire des Ensembles war der Auftritt von Hiltrud Martin und Julia Ellendt als Solosängerinnen. Mit "Walking in the Air" thematisierten sie "The Snowman" von Howard Blake, wobei die 19-jährige Julia Ellendt mit glockenklarem Sopran bestach. Wunderschöne Melodienbögen, tolle Stimmen und bemerkenswerten Instrumentalsolisten getragen von einem fantastischen Orchester machten dieses etwas andere Weihnachtskonzert zu einem echten "musikalischen Wintertraum".

Dazu trug auch das Bläserquintett des Orchesters bei. Mit Klarinette, Fagott, Oboe, Querflöte und Horn intonierten die fünf Musiker Joseph Haydns Divertimento Nr. 1 in B-Dur. Dass das Collegium Musicale nicht nur in der Hochklassik zuhause ist, hatten die Musiker ja schon bewiesen. Mit den "Drei Haselnüssen für Aschenbrödel" von Karel Svoboda, bekannt auch in der deutschen Fassung "Küss mich, halt mich, lieb mich", sowie mit der "Schlittenpartie" von Leroy Andersson samt Hufgetrappel und Gewieher zeigten die Musiker, dass sie auch jüngere Musik können. Das restlos begeisterte Publikum wollte die Musiker kaum gehen lassen.