Theodor und Anna Maier haben 1949 geheiratet und feiern heute das Fest der Eisernen Hochzeit. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

Anna und Theodor Maier feiern Eiserne Hochzeit in Storzingen / Als Soldat nach Stetten gekommen

Stetten a. k. M.-Storzingen (sgr). Heute vor 65 Jahren haben sich Theodor Maier und Anna, geborene Flad, in Storzingen das Ja-Wort gegeben. Heute wird im Familienkreis gefeiert.

"Bei unserer Hochzeit hat er sich geweigert, den Zylinder aufzusetzen", erzählte schmunzelnd die 89-jährige Jubilarin. "Dabei war das Tragen einer Kopfbedeckung damals üblich." Theodor Maier, der im Mai seinen 96. Geburtstag feiert, hält spitzbübisch dagegen: "Damit habe ich noch nie was am Hut gehabt." Seine Tochter Theresia Stichling wirft einen amüsierten Blick auf den prächtigen schlohweißen Haarschopf ihres Vaters. "Vielleicht hat er deshalb so schönes Haar", meinte sie liebevoll. "Es war immer Wind und Wetter ausgesetzt."

Theodor Maier stammt aus einem kleinen Ort nahe bei Ingolstadt, zu dem er manchmal immer noch Heimweh verspürt. Er kam 1938 als 19-jähriger Soldat nach Stetten am kalten Markt. Seine erste Station der Reise in schwäbische Gefilde war natürlich der Bahnhof in Storzingen.

Sieben Jahre lang diente er als Soldat, war beim Polen-, Frankreich- und Russlandfeldzug dabei. Vier Jahre musste er in russischer Gefangenschaft verbringen. "Dadurch hatten wir nicht viel Zeit, uns kennen zu lernen", sagte Anna Maier. "Das haben wir dann in der Ehe nachgeholt." Am 24. Februar 1949 heirateten die beiden: "Es wurde auch Zeit, ich war schließlich schon 30." Die gebürtige Storzingerin und ihr Ehemann haben in den 65 Jahren ihrer Ehe zwei Mädchen und zwei Jungen großgezogen, eines der Kinder starb vorzeitig. Nach dem Krieg arbeitete Maier als Kraftfahrer für verschiedene Unternehmen sowie für die ehemalige Lungenheilstätte auf dem Heuberg bei Stetten a. k. M.

Bis vor zwei Jahren hielt der rüstige Rentner noch den Garten in Schuss und versorgte seine Tauben. Doch dann erlaubte es ihm sein Gesundheitszustand nicht mehr.

"Die Tauben, der Garten und der Wald – das war sein Leben", sagt seine Ehefrau Anna.