Panzerpioniere sind in Stetten am kalten Markt angekommen

Von Susanne Grimm

Stetten am kalten Markt. Eine neue Ära hat auf dem Heuberg begonnen. Die Panzerpionierkompanie 550 aus Immendingen hat ihre Zelte in Stetten am kalten Markt aufgeschlagen.

In vier Kolonnen ist die Einheit unter Kompaniechef Major Lars Thiemann mit schwerem Gerät, Mann und Maus aus ihrer angestammten Heimat in ihren neuen Garnisonsstandort gezogen. Und das ganz bewusst nicht per Bahn, sondern von Immendingen über Tuttlingen, Meßkirch, Sigmaringen und Storzingen bis in die Kaserne nach Stetten über Land.

Da es nicht oft vorkommt, dass eine Pioniereinheit mit allem Drum und Dran auf öffentlichen Straßen unterwegs ist, war der Umzug von den Verantwortlichen bis ins Kleinste geplant worden. Denn zu ihrem "Umzugsgut" gehören beispielsweise Biber, Dachs und Keiler, die mit ihren tierischen Namensgebern allerdings nicht sehr viel gemeinsam haben.

Hinter dem Biber verbirgt sich der Brückenlegepanzer, der Dachs ist ein Pionierpanzer und der Keiler hat seinen Namen an den Minenräumpanzer gegeben, weil der gleich seinem tierischem Vetter ein ähnliches Geländebild hinterlassen kann.

Für viele Stettener weckte der brummende Geräuschpegel bei Ankunft der Pioniere Erinnerungen an jene Zeit, in der Panzer und Kettenfahrzeuge zum Alltag auf dem Heuberg gehörten. Das Brummen und das Kettengerassel legten in dieser Woche Zeugnis davon ab, dass die Bundeswehrstrukturreform mitsamt der Standortentscheidung seinen Papiertigerstatus abgelegt und in der Realität angekommen ist. Mit den Pionieren hat der Truppenübungsplatz Heuberg seine Panzer wieder.

Den gesamten Vormittag brauchten die Pioniere, um ihr schweres Gerät nach Stetten zu verlegen. Dabei erwies sich der Kreuzstraßentunnel in Tuttlingen als neuralgischer Punkt, der während der Durchfahrt für den anderen Verkehr gesperrt werden musste. Begleitet durch Polizei und Feldjägern ging das Unternehmen jedoch gut über die Bühne.

Bis Ende der Woche soll der Umzug vollständig abgewickelt sein. Die 1990 in Donaueschingen aufgestellte Panzerpionierkompanie 550 ist die jüngste Einheit der Deutsch-Französischen Brigade. Durch ihre moderne Ausrüstung ist sie in der Lage, Bewegungen des eigenen Verbandes zu fördern und die des Gegners zu hemmen. Sie kann die Überlebensfähigkeit der eigenen Kräfte unter anderem durch Feldlagerbau erhöhen und steht auch für Hilfsleistungen im Katastrophenfall bereit.

Seit 1992 befand sich die Panzerpionierkompanie am Standort Immendingen. Sie ist wegen ihrer umfangreichen Ausstattung die Einheit der Deutsch-Französischen Brigade, die über das breiteste Einsatzspektrum verfügt.