Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am Montag den Garnisonsstandort Stetten am kalten Markt besucht. Foto: dpa

Ursula von der Leyen zu Besuch in Stetten am kalten Markt. Am Vormittag wird der evangelische Militärpfarrer eingesetzt.

Stetten am kalten Markt - Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am Montag den Garnisonsstandort Stetten am kalten Markt besucht. Bei ihrer Visite informierte sich die Ministerin im Zentrum für Kampfmittelbeseitigung der Bundeswehr über das gesamte Spektrum der Techniken und Verfahren, um Kampfmittel aller Art aufzuspüren, zu identifizieren und unschädlich zu machen.

Im Anschluss an die Vorführung sprach Bundesministerin von der Leyen mit Soldaten des Standortes. Das Zentrum für Kampfmittelbeseitigung der Bundeswehr unter dem Kommando von Oberst Carsten Drümmer ist die zentrale Einrichtung der Streitkräfte für Kampfmittelabwehr. Kernauftrag ist die Ausbildung und das Sicherstellen der personellen und materiellen Einsatzbereitschaft der Kampfmittelbeseitigungskräfte der Bundeswehr.

Die Ministerin betonte nach ihrem Informationsrundgang die Wichtigkeit dieser Einrichtung und sicherte dem Zentrum eine Erhöhung des Etats um 40 Prozent zu. In Stetten werden Kräfte der Kampfmittelaufklärung mit Minen- und Kampfmittelspürhunden sowie eine Einheit zur Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Kampfmitteln für die gesamte Bundeswehr zentral bereitgehalten.

Nach einem Gespräch mit Oberst Carsten Drümmer ließ sich die Ministerin im Lager Heuberg die statischen Komponenten eines Systems zum Aufspüren und Beseitigen von Sprengfallen zeigen. Auch die Materialausstattung und die geschützten Fahrzeuge für die Kampfmittelabwehr fanden ihr Interesse. Unter den Augen zahlreicher Gäste ließ sie sich an einem großen Sandkasten mit unterschiedlichen Bombenattrappen die Ausbildung zu Gegenmaßnahmen bei behelfsmäßigen Sprengvorrichtungen erklären.

In ihrem Statement drückte die Ministerin ihre Wertschätzung gegenüber dem Standort Stetten am kalten Markt aus, der nun weiter aufwächst. Ihr imponiere besonders die ungemeine Verbundenheit und die beste Zusammenarbeit von ziviler Gemeinde und Garnison: "Das erfreut mich als Verteidigungsministerin ganz besonders!"

Am Vormittag hatte es sich die Ministerin nicht nehmen lassen, der Amtseinsetzung des evangelischen Militärpfarrers Pascal Kober durch den evangelischen Militärbischof Sigurd Rink und den Leitenden Militärdekan Alfred Gronbach sowie weiterer hoher Geistlichkeit beizuwohnen. Von der Leyen geleitete ihren ehemaligen Kollegen, der von 2009 bis zur vergangenen Bundestagswahl für die FDP im Bundestag saß, in die katholische Kirche Stettens, wo er feierlich in sein Amt eingeführt wurde.

Die Ministerin ergriff nach den Feierlichkeiten das Wort. Sie unterstrich mit Blick auf die Wohlstandsgesellschaft und das Spannungsfeld Christ- und Soldatsein, dass Gleichgültigkeit im Kleinen wie im Großem für einen Christen keine Option sei. Sie pflichtete dem frisch gekürten Standortpfarrer bei, der in seiner ersten Predigt im Amt sagte: "Ein friedlicher Protest muss immer Vorrang haben vor allen anderen Maßnahmen." Das habe die Geschichte nicht nur beim friedlichen Fall der Mauer gelehrt.

Mit Pascal Kober hat die Garnison Stetten am kalten Markt ihren ersten evangelischen Militärpfarrer. Zuvor war das evangelische Militärpfarramt in der mittlerweile geschlossenen Zollernalb-Kaserne in Meßstetten stationiert. Aufgrund der Schließung ist die Stelle jetzt in den Nachbarort Stetten verlegt worden.