Maik Lehn als Bürgermeister von Stetten a. k. M. verpflichtet

Von Susanne Grimm

Stetten a.k.M.. Mit großem Wohlwollen ist Stettens neuer Bürgermeister Maik Lehn am Dienstagabend in der voll besetzten Aula des Schulzentrums als Gemeindeoberhaupt empfangen und aufgenommen und von Bürgermeisterstellvertreter Günther Töpfer verpflichtet worden.

Mit Respekt aus höchstem Munde hat die Amtszeit von Bürgermeister Maik Lehn in Stetten am kalten Markt begonnen, denn es war Landrätin Stefanie Bürkle, die dem 39-jährigen Diplom-Verwaltungswirt aus Orsingen-Nenzingen Anerkennung dafür zollte, dass er als letzter von fünf Bewerbern seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt abgegeben – und dennoch gewonnen – habe. Angesichts hochkarätiger Mitbewerber hätte mancher wohl nicht den Mut gehabt, sich der Wahl zu stellen, doch er, Maik Lehn, habe "einfach das Feld von hinten aufgerollt" und bereits im ersten Wahlgang eine breite Mehrheit überzeugen können, so Bürkle.

Dass er ein Kämpfer sei, habe er aber schon allein mit seiner Vita bewiesen, die eine echte Ochsentour aufweise, hob die Landrätin hervor: Hauptschulabschluss, Mittleren Reife an der Stockacher Wirtschaftsschule, Ausbildung im mittleren Dienst beim Finanzamt und der Finanzschule Freiburg, danach acht Jahre beim Finanzamt Singen, parallel dazu Besuch des Radolfzeller Abendgymnasiums bis zum Erwerb der Fachhochschulreife, danach erfolgreiches Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl.

Danach folgten vier Jahre im Baurechtsamt des Landratsamts Waldshut, ehe ihn der Gemeinderat von Gailingen als Teamleiter ins Rathaus der 2800-Seelen-Gemeinde am Hochrhein bestellte. "Einen solch steinigen Weg unbeirrt zu gehen, ist Beweis Ihrer Belastbarkeit, Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit", betonte Stefanie Bürkle. Er habe sein Handwerk von der Pike auf gelernt und habe zudem auch Erfahrung als Gemeinderat: "Er weiß also, wie ein solches Gremium tickt."

"Gestalter ist Teil der Lösung, Verwalter Teil des Problems"

Sie wünschte ihm eine glückliche Hand dabei, sowohl die Bürger als auch den Rat mitzunehmen und die verschiedensten Interessen unter eine Hut zu bringen. "Ein Gestalter ist immer ein Teil der Lösung, ein Verwalter immer Teil des Problems", gab sie Lehn ihren eigenen Wahlspruch mit auf den Weg.

Der Standortälteste Hansjörg Friedrich hieß den neuen Schultes der Garnisonsgemeinde ohne jede militärische Attitüde, dafür mit umso mehr Herzlichkeit und Humor willkommen. Trotz "seiner fehlenden militärischen Vorgeschichte" könne Lehn ganz entspannt sein, spielte Friedrich auf Lehns einstige Wehrdienstverweigerung an. Die Bundeswehr suche in Anzeigen nach qualifiziertem Personal sogar mit den Worten: "Geleisteter Ersatzdienst ist kein Ausschlusskriterium."

Seine gutmütige Frotzelei unterstrich der Oberstarzt mit dem augenzwinkernden Angebot, ihm "eine Einweisung beziehungsweise Ausbildung zum Thema Orientierung mit Karte und Kompass" anzubieten. In Ermangelung einer aktuellen Standortbroschüre überreichte Friedrich dem Bürgermeister eine Standortkarte sowie einen Sonderausweis, um "unkompliziert in die Kaserne zu kommen".

Neben der stellvertretenden Bürgermeisterin Schwenningens, Roswitha Beck, die sich eine Belebung der seit 1975 bestehenden Verwaltungsgemeinschaft wünscht, entboten auch Fritz Pfeiffer im Namen aller Vereine und Oliver Neusch für den Wirtschaftsverbund die besten Wünsche und den Willen zur konstruktiven Zusammenarbeit.