Unter dem Motto "Aus der neuen Welt" nahmen die Musiker des Musikvereins Frohnstetten ihr Publikum diesmal mit auf eine musikalischen Reise nach Amerika. Foto: Neusch Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert: Musikverein Frohnstetten nimmt Zuhörer mit auf Reise nach Amerika

Stetten-Frohnstetten. Wie vielseitig und facettenreich sich die konzertante Blasmusik in den vergangenen Jahren entwickelt hat, hat der Musikverein Frohnstetten überaus eindrucksvoll bei seinem Jahreskonzert in der gut besetzten Hohenzollernhalle demonstriert.

Musikdirektorin Christine Burkhart bewies einmal mehr ein gutes Gespür für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Programmzusammenstellung, die von modernen Kompositionen über sinfonische Klassikstücke bis hin zu beschwingten Musicalmedleys alles beinhaltete, was das Herz eines Blasmusikfreundes höher schlagen lässt. Genau so treffsicher wie die Auswahl der Stücke gelang auch die Umsetzung durch die Musiker auf der Bühne, die es blendend verstanden, mal hoch konzentriert, mal vor unbändiger Spielfreude sprühend auf ihren Instrumenten ein Glanzlicht nach dem anderen zu setzen.

Abgerundet haben den Konzertabend die launigen Ansagen und Überleitungen von Moderator Michael Adelbert, der das begeisterte Publikum auf die musikalische Reise über den "großen Teich" in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten mitnahm und begleitete.

Im konzertanten ersten Teil spannte die Kapelle den musikalischen Bogen von der Ankunft der ersten Entdecker Amerikas in "Voyage to the Edge of the World" über die Zukunftsvisionen der vielen Einwanderer in "Towards a New Horizon" bis hin zum kulturellen Erbe der dortigen Ureinwohner am Beispiel der Sioux Indianer in der fünfsätzigen Konzertsuite "Dakota" von Jacob de Haan.

Die von rasanten Tempowechseln geprägten Stücke meisterten die Musiker ebenso gekonnt wie das sinfonische "Largo" aus dem zweiten Satz der e-Moll-Symphonie von Antonin Dvorak, ein anspruchsvolles Oberstufenstück, das ein Höchstmaß an Herausforderungen vor allem ans Zusammenspiel der Instrumente stellt. New York, die Stadt, die niemals schläft, der Schmelztiegel der Kulturen und Ethnien, stand im Mittelpunkt des zweiten Teils des Konzertabends, der musikalisch von verschiedenen Blickwinkeln aus beleuchtet wurde. Mal spürte man den groovenden Jazz, mal den stampfenden Blues, wie er durch die Straßenschluchten der Stadt wogt – wie in der "New York Overture" und dem Musicalklassiker "Westside Story".

Traumhafte Melodien wie bei Disneys Zeichentricklegende "Pocahontas" wechselten mit gekonnten Solovorträgen von Amelie Glattes, Harry Kempf, Peter Neuburger und Dieter Seßler in einem gefühlvollen und ausdrucksstarken Louis-Armstrong-Medley.

Dass Musiker auch durchaus begabte Sangestalente sind, bewiesen Harry Kempf mit seinem sonoren Bass in "Hello Dolly" und Manfred Kraus, der sowohl bei "New York, New York" als auch beim Welthit "Halleluja", einer Hommage an den erst kürzlich verstorbenen Leonhard Cohen, einen berührend einfühlsamen Schlussakkord unter ein rundum gelungenes Konzert setzten.