Handys und Kameras im Anschlag: Groß ist das Interesse, als die Panzer anrücken. Foto: Grimm

Militärtechnik wird in Albkaserne erklärt. Rund 150 Millionen Euro werden in Standort investiert.

Stetten a. k. M. - Mit rund 12 000 Besuchern war der Tag der Bundeswehr für den Garnisonsstandort ein voller Erfolg. Die Veranstalter, der Sanitätsdienst und der Organisationsbereich Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (IUDBW) zeigten sich mit dem Verlauf hochzufrieden.

Der Standortältesten Oberstarzt Hansjörg Friedrich gestand beim Pressegespräch allerdings, dass er sich am meisten über das Wetter gefreut habe. Zwar kam zwischendurch mal der eine oder andere Regenguss herab, aber das hielt die Besucher nicht davon ab, in Scharen die Albkaserne und die einzelnen Veranstaltungen aufzusuchen.

Der Geschäftsführende Beamte des IUDBW-Bundesamts, Rolf Gemmer, zeigte sich beeindruckt vom großen Interesse der Bevölkerung. "Man spürt hier die enge Verbundenheit der Bürger mit den Soldaten", sagte er. Friedrich bestätigte das: "Von den 800 Dienstposten des Dienstleistungszentrums arbeiten heute rund 400 Personen mit." Und das nicht etwa, weil es ihnen befohlen worden sei.

In Gesprächen mit dem Personal sei Gemmer klar geworden, dass "sich die Leute mit ihrem Dienstherrn und mit der Region verbunden fühlen". Hier werde mit Herzblut gearbeitet und nicht nur einfach ein Job gemacht.

Auch der erste Landesbeamte des Kreises Sigmaringen, Rolf Vögtle, und Stettens Bürgermeister Maik Lehn hoben die Verbundenheit von Bevölkerung und Garnison hervor, die durch die lange Anwesenheit des Militärs gewachsen sei. Die Aufwertung des Standorts Stetten sei ein "Glücksfall" nicht nur für die Heuberggemeinde, sondern auch für die Region.

Rund 150 Millionen Euro werden in den Standort investiert, auch sei die Bundeswehr hier der größte Arbeitgeber, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor mit echtem Mehrwert weit über Stetten hinaus.

Dass die Bundeswehr ein Anziehungspunkt für die Menschen ist, war am Tag der Bundeswehr in Stetten a. k. M. nicht zu übersehen. Entlang einer zweieinhalb Kilometer langen Ausstellungsstrecke und bei realistischen Vorführungen bekamen die Besucher tiefe Einblicke in den Auftrag der Bundeswehr.

Brandbekämpfung und Artillerieschießen

Höhepunkte waren beispielsweise die Brandbekämpfung an den kürzlich in Betrieb genommenen Brandausbildungseinrichtungen sowie das Schießen der Artillerie und der Einsatz von schweren Pionierpanzern. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, mit Soldaten und zivilem Personal ins Gespräch zu kommen, sich ein gepanzertes Fahrzeug von innen anzusehen oder mit dem Wasserwerfer richtig Dampf abzulassen.

Staunen lösten die mobilen Sanitätseinrichtungen aus. Da gab es einen voll ausgestatteten Operationssaal, eine bewegliche Intensivstation, das gepanzerte Notarztfahrzeug "Boxer" und vieles mehr.

Vor dem Soldatenheim "Haus Heuberg" hat am Tag der Bundeswehr eine friedliche Gegendemonstration stattgefunden. Eine Gruppe von Friedensaktivisten hat unter dem Motto "(K)ein Tag der Bundeswehr" gegen Auslandseinsätze demonstriert. "Wir kämpfen auch dafür, dass diese Bürger dagegen sein können", war die Antwort des Standortältesten Friedrich auf die Frage, wie er das empfinde: "Das ist Demokratie. Bei uns darf jeder seine Meinung sagen."