Baumaßnahme: Denkmalgeschützter Storzinger Bahnhof wird aufwendig restauriert / Kosten in Höhe von rund 196 000 Euro

Der Storzinger Bahnhof erstrahlt in neuem Glanz. Mittlerweile sind auch neue Fensterläden fertig und montiert.

Stetten am kalten Markt. Der Gemeinderat hat kürzlich die Abrechnung der Baumaßnahmen am Storzinger Bahnhof in Höhe von 195 934 Euro zur Kenntnis genommen. Das Gremium zeigte sich erfreut, dass die Kosten mit rund 35 000 Euro unter dem Planansatz geblieben sind.

Einen großen Anteil daran hat der ehemalige Storzinger Ortsvorsteher Hans Riester, der die ganze Baumaßnahme in Absprache mit der Verwaltung, dem Landesamt für Denkmalschutz und der Deutschen Bahn ehrenamtlich begleitet und koordiniert hatte. Bürgermeister Maik Lehn sprach ihm seinen besonderen Dank aus. Gemeinsam mit Norbert Werner und Willi Gauggel hatte Riester in den Wintermonaten in Eigenleistung Fensterläden angefertigt, die das handwerklich versierte Dreigespann erst kürzlich montiert hat.

Gut gelaunt berichtete der Bürgermeister, dass die Außensanierung des Bauwerks, das unter Denkmalschutz steht, derart gut gelungen sei, dass die Oberkonservatorin des Denkmalpflegeamts Stuttgart, Judith Breuer, die Restaurierung und die Zusammenarbeit anerkennend gewürdigt habe. Auch die Deutsche Bahn habe sich in ähnlicher Weise geäußert. Die Verantwortlichen der Bahn hatten sich auch bereit erklärt, die aufgelaufenen Kosten in Höhe von rund 5347 Euro für die Entsorgung der Asbestmaterialien zu übernehmen.

Wie berichtet, hat die Gemeinde Stetten das marode Storzinger Bahnhofsgebäude im Jahr 2014 der Deutschen Bahn abgekauft, weil sie verhindern wollte, dass beispielsweise ein Schrotthändler das Areal, das wie auf einem Präsentierteller am Ortseingang Storzingens liegt, erwerben könnte. Da die damaligen Besitzer nichts für die Substanzerhaltung des über 100 Jahre alten Bauwerks getan hatten, bezeichnete der ehemalige Ortsvorsteher von Stettens kleinem Teilort an der Schmeie, Hans Riester, den Bereich schon damals als "Schandfleck". Er hat für das baufällige Gebäude in freiwilliger Leistung nicht nur exakte Pläne aufgestellt. Mit Hilfe eines Lageplans aus dem Jahr 1870 und historischen Fotos ist es dem heimatverbundenen Planer gelungen, den Originalzustand des Bauwerks bis hin zur genauen Einteilung von Gauben, Türen und Fenstern zu rekonstruieren.

Nach diesen Plänen hatte eine beauftragte Firma aus Heinstetten die Dachsanierung und die Fassadenarbeiten erledigt.

Auch die Fenster sind von einer regionalen Firma nach Riesters Plänen nachgebaut worden. "Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen", sagte der Bürgermeister. Lediglich der unverkleidete Sockelteil des Gebäudes harrt noch einer Verschönerung. Wegen der angespannten Finanzlage wird die restliche Sanierung aufs nächste Jahr verschoben, so Lehn.