Am Backtag kommen die Helfer des Albvereins ins Schwitzen

Von Karl-Peter Neusch

Stetten a. k. M.-Frohnstetten. Ein hartes Stück Arbeit hatte das Backteam des Frohnstetter Albvereins am Samstag bei seinem Backtag in der Urlaubszeit zu bewältigen. Nicht nur die abstrahlende Wärme der beiden historischen Holzbacköfen in den Vereinsräumen im alten Rathaus trieb den vielen fleißigen Helfern um Vertrauensmann Wolfgang Seßler die Schweißperlen auf die Stirn, auch die schwüle Hitze, die von draußen in die Backstube eindrang, sorgte nicht gerade für Abkühlung.

Kein Wunder, dass Wolfgang Sessler, der zusammen mit Konrad Oswald die beiden Öfen in aller Frühe auf Betriebstemperatur gebracht hatte, schon kurz nach 10 Uhr zum ersten Mal sein durchgeschwitztes T-Shirt wechseln musste. "Es wird sicher heute nicht das letzte Mal gewesen sein", kommentiert er lachend. Immerhin haben bis dahin schon 100 knusprige Holzofenbrote die beiden Öfen verlassen und warten, verführerisch duftend, auf die ersten Käufer.

Nun wird es auch für die Frauen des Backteams ernst: Jetzt kommen die Dinnetle an die Reihe. Der von Reinhold Oswald perfekt vorbereitete Teig wird zunächst portioniert und zu Teiglingen geknetet. Diese werden anschließend von flinken Händen dünn ausgerollt und mit den bereitgestellten Zutaten belegt: Auf die Brotfladen kommen zusammen mit Schmand, Schmalz, Schnittlauch und Gewürzen Speck, Eier und nicht zuletzt feiner Emmentaler Käse.

Anschließend sind flinke Bäcker gefragt, denn nach dem Einschießen der Brotfladen dürfen je nach Ofenhitze höchstens drei bis fünf Minuten vergehen, bis die ausgebackenen Leckereien wieder ans Tageslicht befördert werden. "Wir sind ein eingespieltes Team, da sitzt jeder Handgriff", lobt Vertrauensmann Wolfgang Seßler seine Helfer. Schließlich gilt es jedes Mal zwischen 400 und 500 Dinnetle, vorzubereiten, zu belegen und auszubacken.

Der größte Lohn für alle aber ist, wenn sie von ihrer Kundschaft ein dickes Lob für den herzhaften Geschmack und die herrlich knusprige Krusteerhalten – dann haben sich die Anstrengungen gelohnt. Das Lob blieb auch diesmal nicht aus: Um die Mittagszeit strömten wieder zahlreiche Erwachsene und Kinder zum alten Rathaus an der Hilb, um sich geduldig in die Schlange der hungrigen Käufer einzureihen. Mancher kann der Verlockung der duftenden schwäbischen Spezialitäten nicht widerstehen und verzehrt sein Exemplar spontan in gemütlicher Runde – direkt vor dem Rathaus unter dem schattenspendenden Pavillon.