Voraussichtlich gibt es 114 neue Dienstposten am Standort / Bauliche Maßnahmen sind erforderlich / Verband startet am 1. Januar 2015

Von Christoph Holbein

Stetten am kalten Markt. Alles ist noch nicht geklärt, aber eines steht definitiv fest: Das Sanitätsunterstützungszentrum wird in Stetten am kalten Markt stationiert, wenn auch jetzt mit weniger Dienstposten, als bisher an Zahlen kursiert ist. "Das hat auf die Infrastruktur andere Auswirkungen, als wir bisher angenommen haben", verdeutlicht der Kommandeur des Truppenübungsplatzes Heuberg und Standortälteste, Oberstleutnant Udo Eckbrett, und betont, dass es sich um vorläufige Stellenpläne handelt, weil das Vorhaben erst noch haushaltsmäßig abzusegnen ist, was Eckbrett für Ende Juli erwartet. "Wir können also momentan nur planen, noch sind die Dienstposten nicht vorhanden."

Erhalten bleibt am Standort das alte Sanitätszentrum Stetten mit derzeit insgesamt 75 Posten, die zuständig für den Standort sind. Neu eingerichtet wird das Sanitätsunterstützungszentrum als übergeordnete Dienststelle, die verantwortlich ist für sämtliche Sanitätsversorgungszentren der Bundeswehr in Baden-Württemberg, welche die truppenärztliche Versorgung der Soldaten sicherstellen.

In Stetten wird dieses Sanitätsversorgungszentrum noch über 29 Dienststellen verfügen, um den truppenärztlichen Dienst für die Soldaten vor Ort sicherzustellen. Das Sanitätsunterstützungszentrum wird 60 Köpfe zählen. Ihm beigeordnet sind die Fachuntersuchungsstellen mit 18 Bediensteten in vier Fachdisziplinen: Augenheilkunde, Orthopädie und Unfallchirurgie, psychologischer Dienst sowie Innere Medizin – vergleichbar mit dem Fachsanitätszentrum, das derzeit noch in Sigmaringen arbeitet.

Um zum einen die Truppenausbildung zu gewährleisten und zum anderen den Schießbetrieb auf dem Truppenübungsplatz zu ermöglichen, wird zudem eine Sanitätseinsatzstaffel installiert, welche die Soldaten auf dem Sanitätssektor aus- und fortbildet und deren Mitglieder zugleich mobil mit Einsatzfahrzeug als Rettungskräfte fungieren. In Stetten werden aus dieser Einsatzstaffel, welche die Größe einer Kompanie umfasst, ein Zug und die Staffelführung stationiert mit einer Stärke von 82 Soldaten. Die anderen Kräfte der Staffel sind in Baden-Württemberg verteilt.

Damit weist die neue Struktur zusammen 189 Dienstposten auf: Zu den bisher 75 Kräften in der alten Struktur kommen 114 Dienstposten neu nach Stetten am kalten Markt. in den zentralen Sanitätsdienst.

Damit wird es Zeit, die gesamte ärztlich benötigte Infrastruktur, die bereitzustellen ist, verbindlich zu planen. "Das soll in Stetten möglichst zeitnah erfolgen", sagt Eckbrett, der verdeutlicht, dass am Standort diese Infrastruktur nicht im erforderlichen Umfang vorhanden ist. "Wir müssen also aufzeigen, mit welchen Möglichkeiten wir diese Defizite beheben." Ohne in einem kleinen Teilbereich etwas Neues zu bauen, wird es nicht funktionieren. Daneben sind vorhandene Gebäude umzubauen.

"Die Kosten sind uns noch nicht bekannt, aber wir werden investieren müssen", betont der Oberstleutnant. Zum 1. Januar 2015 nimmt der neue Verband seine Arbeit auf. Bis dahin sind diese baulichen Maßnahmen nicht zu leisten. Das, so Eckbrett, dauere noch bis zu drei Jahre. Eine "denkbare Möglichkeit" ist deshalb, weiterhin einzelne Gebäude in der Graf-Stauffenberg-Kaserne in Sigmaringen, die bisher bereits vom Sanitätsbereich in Gebrauch sind, militärisch zu nutzen – über 2015 hinaus.

Auch personell wird sich am Bundeswehr-Standort in Stetten am kalten Markt etwas ändern: Leiter des Sanitätsunterstützungszentrums wird ein Oberstarzt, der zugleich die Aufgabe als Standortältester von Oberstleutnant Udo Eckbrett übernehmen wird.