Der Standortälteste Oberstleutnant Udo Eckbrett (links) und Bürgermeister Gregor Hipp freuen sich über die Aufwertung des Standortes Stetten a.k.M. Foto: Grimm

Stetten a.K.M. bekommt eines von bundesweit 13 Sanitätsunterstützungszentren. 300 Bundeswehr-Dienstposten mehr.

Stetten am kalten Markt - "Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht zum Wochenanfang", freut sich Stettens Bürgermeister Gregor Hipp. Der Bundeswehrstandort Stetten am kalten Markt bekommt ein Sanitätsunterstützungszentrum und gewinnt damit weiter an Bedeutung.

Die Planung sieht vor, dass bis 2015 in Stetten am kalten Markt ein Sanitätsunterstützungszentrum eingerichtet wird. "Darüber freuen wir uns", betont der Bürgermeister: "Das ist ein Gewinn für Stetten und die Region." Die Gemeinde bekommt damit eines von bundesweit 13 Sanitätsunterstützungszentren.

Diesem Zentrum angegliedert sind ein Facharzt- und Sanitätsversorgungszentrum, eine Sanitätseinsatzstaffel und ein Sanitätsunterstützungszug. In der Summe sind das für Stetten bis zu 300 weitere Bundeswehr-Dienstposten. Damit wird die Kommune mit einer künftigen Stärke von fast 3500 Soldaten zum größten Einzelstandort der Bundeswehr in Süddeutschland.

Wie der Inspekteur des Kommandos Sanitätsdienst der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Ingo Patschke, mitteilt, sind die Zentren die künftigen Sanitätsgroßeinheiten der Bundeswehr. Sie sind zuständig für die medizinische Versorgung der Truppe und für die Ausbildung von Sanitätern sowie deren Training für den Einsatz. Stetten wird damit die Zentrale für die Sanitätseinrichtungen in allen Bundeswehrstandorten in Baden-Württemberg, etwa auch für Donaueschingen und Calw. Dazu gehört auch das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Ulm. Außerdem ist Stetten für den Standort in Illkirch in Frankreich zuständig.

Mit der Entscheidung beginnt jetzt die Arbeit, denn die neue Struktur soll bis zum 1. Januar 2015 stehen. Deshalb müssen die Verantwortlichen in Stetten rasch ermitteln, welche Investitionen in die Infrastruktur nötig sind. Dem Vernehmen nach ist es möglicherweise wegen der Zeitknappheit notwendig, das Facharztzentrum im benachbarten Sigmaringen übergangsweise weiter zu nutzen.

Auch der Standortälteste der Garnison Stetten, Oberstleutnant Udo Eckbrett, zeigte sich über die Nachricht erfreut und bestätigte, dass die Entscheidung nun amtlich sei. Was dieses Erweitern des Standorts konkret für Stetten bedeutet, ist noch abzuklären hinsichtlich des Personalumfangs und Platzbedarfs. Ende Februar sollen die Zahlen und Fakten auf dem Tisch liegen.

Das Leitmotiv dieser Neuausrichtung der regionalen sanitätsdienstlichen Unterstützung lautet "Starke Betreuung vor Ort". Die 13 bundesweiten Sanitätsunterstützungszentren koordinieren neben der ambulanten truppenärztlichen und der fachärztlichen Versorgung der Soldaten auch die sanitätsdienstliche Ausbildung. Die Zentren sind so verteilt, dass es für 98 Prozent der Soldaten möglich ist, im Umkreis von bis zu 30 Kilometern Entfernung oder 30 Minuten Fahrzeit in einer Einrichtung der Bundeswehr truppenärztlich versorgt zu werden.

Eine Aufgabe des Zentrums ist der vorbeugende Gesundheitsschutz. Im Facharztzentrum werden die Soldaten behandelt. Die Sanitätsstaffel übernimmt bei Bedarf und in Notfällen die Erstversorgung.