Nicht alle Kinder erreichen den Schulbus – eine Fahrplanänderung hat für Missstimmung gesorgt. Foto: Grimm

Landkreise streben nach Problemen Verbesserungen bei Schülerbeförderung an. Späterer Bus "Zünglein an der Waage".

Vor vier Jahren wurde das Verkehrskonzept "Großer Heuberg" eingeführt. Jetzt folgte eine Umstellung, die zu Problemen geführt hat.

Stetten a. k. M./Straßberg. Zuständiger Betreiber der Linie war zunächst die RAB ZugBus, wobei die Firmen Beck und Becker als Subunternehmen die neuen Linien bedienten. Das Busunternehmen Beck aus Schwenningen hat nun seit Dezember die Linie übernommen und den Fahrplan überarbeitet.

Durch die Umstellung kam es zu Problemen, die beim Besuch von Landrätin Stefanie Bürkle in Stetten a. k. M. Thema waren. Bürgermeister Maik Lehn hat – in Absprache mit dem Landratsamt Sigmaringen – ein Gespräch zur Klärung anberaumt, an dem er und Hauptamtsleiter Peter Greveler, Ortsvorsteherin Alexandra Beer aus Glashütte, Bürgermeister Herbert Bucher aus Schwenningen, Bürgermeisterstellvertreter Hans-Peter Wolf aus Beuron, Schulleiter Hans-Jörg Kraus, Konrektor Jürgen Lebherz von der Gemeinschaftsschule sowie Thomas Beck von der Firma Beck GmbH Omnibusverkehr und Max Stöhr vom Landratsamt teilnahmen.

Die Firma Beck legt Wert auf ein umstiegsfreies Angebot für Fahrgäste. "Wir wollen lieber eine etwas längere Fahrzeit anbieten als in Kauf nehmen, durch einen Umstieg eventuell einen Anschluss zu verpassen", so Beck. Die Änderungen führten jedoch bei Schülern der Gemeinschaftsschule in Stetten, speziell für Schüler aus Glashütte und Schwenningen, zu einer längeren 17 Minuten Fahrzeit.

Auch Schüler aus Hausen i. T. hätten Probleme mit dem Anschluss der Südbadenbusses Donautallinie. In einem Gespräch seien Kritik- und Problempunkte aus Sicht der Eltern und der Schulleitung vorgetragen worden, so Lehn.

Diese Hinweise habe Beck aufgenommen, der zuvor Hintergründe der Fahrplanänderungen dargelegt hatte. Zum Ende sei allerdings klar gemacht worden, dass das umsteiglose Fahrangebot bleiben müsse. Denn Schüler und Fahrgäste aus Stetten und Schwenningen, die mit dem Zug nach Sigmaringen fahren, diesen in Storzingen erreichen müssten und bei der Rückfahrt wieder heimkommen wollen, bräuchten die sichere umstiegsfreie Fahrt. Letztlich gäben überregionale Verkehrsverbindungen Zeitpläne vor, an denen sich Busverbindungen zu orientieren hätten.

Wolf forderte für Schüler aus Hausen, dass sie nachmittags ihren Anschlussbus wieder erreichen. Laut Lehn wurden dazu Gespräche mit dem Kreis Tuttlingen und "Südbadenbus" geführt. Lehn: "Die Beteiligten sind zuversichtlich, eine für alle zufriedenstellende Lösung zu finden."

In der Runde seien auch Lösungsmöglichkeiten für die Schülerbeförderung der Erst- und Zweitklässler aus Hartheim und Heinstetten erarbeitet worden, die das Schulzentrum Stetten besuchen. Zudem wurde vereinbart, sich erneut zusammenzusetzen, um für Schuljahresbeginn 2016 nach Verbesserungen zu suchen.

Rektor Kraus über das Ergebnis des runden Tisches: In einem sachlichen Gespräch seien Verbesserungen der Verbindung Richtung Straßberg und Heinstetten sowie die Busverbindung nach Gutenstein angesprochen worden.

Weitere Verbesserung für den Mittagsbus nach Schwenningen, wo der Anschluss nach Hausen nicht geklappt habe, hätten schon gegriffen. "Nicht zufrieden bin ich mit dem Nachmittagsfahrplan für Kinder nach Schwenningen und Hausen, an dem sich nichts geändert hat. Das bedeutet für sie eine längere Wartezeit, da der Bus erst nach Nusplingen fährt, dann wieder zurückkommt und noch den Umweg über Frohnstetten nimmt."

Laut Fahrplan kommt der Bus 17 Minuten später als bisher nach Schwenningen. Nach Aussagen von Eltern, "die ich nicht überprüft habe", habe er aber oft Verspätung. Da die Kinder den ganzen Tag weg seien, sei dieser noch spätere Bus für viele Eltern nun "das Zünglein an der Waage". Einige überlegten bereits, ihre Kinder abzumelden. "Das ist für uns langfristig fast noch gravierender", so Kraus.

Aus seiner Sicht muss es Fahrpläne geben, die sich am Stundenplan der Ganztagsschule orientieren. In jedem Fall dürfe es nicht ohne Vorinformation zu solch gravierenden Fahrplanänderungen kommen. "Eine 20-seitige Anhörung, die ein Jahr vorher an die Gemeinden geht und aus der man als Laie herauslesen muss, was für die eigene Schülerschaft vielleicht relevant ist, halte ich nicht für die richtige Vorinformation", so Kraus.

Mit Blick auf den künftigen runden Tisch meint der Schulleiter: "Das macht nur Sinn, wenn man noch gewisse Einflussmöglichkeiten hat."