Taufen den "Platz der Freundschaft: Truchtersheims Bürgermeister Justin Vogel, Ortsvorsteher Erich Maier und Steinachs Bürgermeister Frank Edelmann. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Welschensteinach und Truchtersheim feiern ihre Verschwisterung

Welschensteinach (gm). Beim Welschensteinacher Dorffest waren die Feierlichkeiten zur 50-jährigen Verschwisterung von Welschensteinach und Truchtersheim ein besonderer Höhepunkt. Die Franzosen waren mit einer großen Delegation von 150 Teilnehmern in drei Bussen angereist.

Die Festlichkeiten begannen mit dem Gottesdienst in der Pfarrkirche Peter und Paul, der von Pfarrer Helmut Klinger und Truchtersheims Pfarrer Helbert zelebriert wurde. Sehr eindrucksvoll sangen dabei der Gemischte Chor Liederkranz Welschensteinach und der Männerchor Truchtersheim.

Welschensteinachs Pfarrgemeinderatsvorsitzende Brigitte Buchholz freute sich über "die stattliche Zahl von hüben und drüben des Rheins", die gekommen waren. Sie blickte auf die Anfänge der Freundschaft zurück, die vor 50 Jahren auf kirchlicher Basis mit Welschensteinachs Pfarrer Josef Schmid und Truchtersheims Pfarrer und Dekan Schaal begonnen wurde und zur Gründung von Familien führte. Der Kirchenratsvorsitzende Kaufmann aus Truchtersheim übergab an sie ein Kristallglas-Kelch und zwei Gläser für die Messgestaltung.

Bürgermeister Frank Edelmann freute sich beim Festakt in der Pfarrkirche darüber, dass unter den Gästen auch sein Truchtersheimer Amtskollege Justin Vogel sowie der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiss und der Landtagsabgeordnete Helmut Rau (CDU) waren.

Edelmann blickte auch auf die Geschichte der Partnerschaft zurück. Das Ziel sei es gewesen, Familien in einem Austausch zusammenzuführen. Der Wunsch habe in den verschiedenen Bevölkerungsteilen beidseits des Rheins auf Interesse gestoßen. Dies sowohl bei Privatleuten als auch den Vereinen und der Schule. Die Freundschaft sei durch viele Treffen vertieft worden. Diese Partnerschaft der deutschen und französischen Gemeinde habe auch zur Verständigung und dem Miteinander in Europa einen Beitrag geleistet.

Truchtersheims Bürgermeister Justin Vogel blickte ebenso auf den Dialog zwischen Welschensteinach und Truchtersheim zurück. Nach endlosen Zeiten des Kampfes und der Verbitterung sei mit der Verschwisterung vieler Gemeinden wirkliche Hoffnung auf Verständigung und des Friedens der Völker entstanden. Wie wertvoll eine solche Partnerschaft in Freiheit und unter demokratischen Bedingungen sei, hob Vogel ebenso hervor. "Möge diese Partnerschaft auch nach 50 Jahren weiterhin der Verständigung und der Freundschaft dienen", sagte er.

Aus Anlass des Jubiläums wurde eine neue Partnerschaftsurkunde geschaffen, die die Steinacherin Yvonne Jurwoski in deutscher und französischer Sprache gestaltete. Sie wird im Rathaus Welschensteinach ihren Platz finden. Bürgermeister Frank Edelmann stellte den Text dieser Urkunde vor, die von den beiden Bürgermeistern Edelmann und Vogel und Ortsvorsteher Erich Maier unterzeichnet wurde.

Pünktlich zeigte sich die Sonne, als der bisher namenslose Platz rund um das Welschensteinacher Rathaus den Namen "Platz der Freundschaft" erhielt. Die Taufe des Platzes umrahmten die Musikkapelle Welschensteinach und die beiden Gesangvereine von Welschensteinach und Truchtersheim. "Der Platz der Freundschaft soll stets an die Partnerschaft erinnern", erklärte Maier. Der Ortvorsteher lud die Welschensteinacher am 17. August nach Truchtersheim ein, wo im Rahmen der Messdi die Verschwisterung gefeiert wird.

Die beiden Chöre von Welschensteinach und Truchtersheim krönten bei ihrem gemeinsamen Auftritt mit der Europa-Hymne "Freude schöner Götterfunken" die Feierlichkeiten.