Feinarbeit: Momentan laufen an der Fassade die Restaurierungsarbeiten an den Fenster-Gewanden der Schneekapelle. Foto: Forth

"Eklatante Mängel" im Mauerwerk. Rund 15.000 Euro Mehrkosten.

Steinach - Die Kosten für die Sanierung der Steinacher Schneekapelle steigen: Rund 15.000 Euro Mehrkosten fallen durch bislang unentdeckte Schäden an der Bausubstanz an.

"Der Bestand der Kapelle war gefährdet", kommentiert Kämmerin Petra Meister die Mehrkosten, die durch "eklatante Mängel im Mauerwerk" entstanden seien. Die meistens Schäden an der Schneekapelle habe man nun jedoch gefunden, ist sich Meister sicher. Dies bedeute jedoch nicht, dass weitere Kostensteigerungen ausgeschlossen werden können.

Vor Ort schreiten die Sanierungsarbeiten derweil voran. Die Arbeiten am Dach laufen weiterhin, während ein Stockwerk tiefer das Team von Restaurator Bernhard Wink an den steinernen Einfassungen der Fenster, den Gewanden, arbeitet. Mit kleinen Hämmern und Skalpellen bearbeiten sie den Sandstein, um ihn später versiegeln und vor weiterem Verfall schützen zu können. Bis nach Pfingsten werden diese Arbeiten noch andauern, schätzt der Restaurator aus Zell. Dann sollen alle Löcher und Lücken in Handarbeit gestopft sein. Über die Wahl des Sandsteinbodens, der in der Kirche verlegt werden soll, freute er sich gestern. "Der Boden ist sehr wichtig für das Ambiente der Kirche", so Wink. Am Montagabend hatte der Gemeinderat sich einstimmig für das Angebot der Firma Haas aus Steinach entschieden. Sie wird für rund 15.000 Euro Schwarzwälder Sandstein in der Kapelle verlegen. "Der hält dann ein paar hundert Jahre", sagte Wink.

Die Mehrkosten entstehen durch die Schäden am Mauerwerk, die Erneuerung der unzeitgemäße Elektrik und den Austausch der Lampen für den Innenraum. Aus den ehemals veranschlagten 230.000 Euro werden nun 260.000 Euro. In dem Betrag sind die Kosten für den neuen Boden jedoch bereits enthalten. Dadurch, dass der Historische Verein sich für die kleine Kirche einsetzt, konnten etwa die Dachziegel wiederverwendet werden. Weitere Einsparungen wurden bei den Maler und Außenputzarbeiten gemacht. "Wir haben aber immer noch ein Finanzierungsdefizit", sagte Meister und verwies darauf, dass bereits für den aktuellen Haushalt weitere Gelder eingestellt wurden. Auf Nachfrage von Bernd Schwendemann erklärte Meister, dass dieses Defizit durch den Überschuss im Verwaltungshaushalt und nicht etwa durch Kredite ausgeglichen werden soll.

Außerdem wurde von Margarete Kopf nach Rücksprache mit Restaurator Wink angeregt, eine Belüftungsanlage einzubauen, um Problemen mit der Luftfeuchtigkeit vorzubeugen. Vor der nächsten Gemeinderatssitzung in Steinach am 6. Juli wird sich der Gemeinderat vor Ort über den Stand der Bauarbeiten informieren.