So sieht die favorisierte Planungsvariante für den Adlerplatz aus. Foto: Ingenieur-Büro Spieth

Projektleiter präsentiert Gemeinderat Entwurf. Konzept für Steinacher Ortsmitte findet guten Anklang.

Steinach - Mit der Umgestaltung der Steinacher Ortsmitte soll es bereits im September oder Oktober nächsten Jahres losgehen. Dies erklärte Bürgermeister Frank Edelmann in der Gemeinderatssitzung. In dieser stellte Projektleiter Heiko Kerlein die Pläne vor.

Der Diplom-Ingenieur des mit der Planung beauftragten Ingenieur-Büros Spieth hatte bereits in der vergangenen Woche die Pläne dem Bürgerrat gezeigt und wird sie nochmals im Rahmen der Bürgerversammlung am kommenden Montag, 26. Oktober, ab 19 Uhr in der Allmendhalle in Welschensteinach erläutern.

"Mein Gesamteindruck ist sehr positiv. Über Details muss man aber noch reden", lautete die Bewertung der Pläne durch Josef Meßmer (CDU). Diese Stellungnahme kann stellvertretend für die Stimmung im Rat genommen werden. Denn Fundamentalkritik gab es vom keinem der Gemeinderäte.

Besonders gut kam bei Räten und Verwaltung an, dass die Planung in nach und nach abzuarbeitende Abschnitte untergliedert ist. "Dadurch können verdauliche Finanzhäppchen gebildet werden", verdeutlichte Bürgermeister Frank Edelmann einen Vorteil. Damit man die Sanierung der Ortsmitte in mehreren Abschnitten innerhalb der Laufzeit des Landessanierungsprogramms durchbekomme, müsste man nach seiner Rechnung nächstes Jahr beginnen. Ihm schwebt dabei vor, im Bereich des Adlerplatzes zu beginnen. "Dann werden die Leute auch sehen, dass es losgeht", sagte der Bürgermeister.

Deutlich wurde bei der Vorstellung der Pläne durch Kehrlein aber auch, dass durch Restriktionen und dem Abwägen unterschiedlicher Interessenlagen, Kompromisse gefunden werden mussten.

So kann der Adlerplatz beispielsweise nicht gänzlich vom fahrenden und ruhenden Verkehr befreit werden. Es wird also keinen autofreien Festplatz geben. Dafür könnte, wo jetzt noch über den Bach eine Garage steht, ein Treffpunkt am Wasser entstehen. Denn dort sind Sitzstufen, die hinunter zum Bach führen, eine Idee. Schmaler werden soll auch die Georg-Schöner-Straße. Hier war zwischenzeitlich auch ein Gedanke der Planer, diese zu einer Einbahnstraße zu machen. Diese Idee kam aber im Bürgerrat nicht gut an.

"Die 30er-Zone wird nicht gelebt", nannte Kerlein ein Problem. Damit sich dies künftig ändert, wird die Straße eine Breite von sechs Metern bekommen, was auch noch Begegnungsverkehr von Lastern oder Bussen ermöglicht. Zudem soll unter Verwendung eines anderen Baustoffs als Straßenasphalt an den Fahrbahnrändern eine 50 Zentimeter Breite Rinne ausgebildet werden. "Dies sorgt für eine optische Verengung der Fahrbahn", erklärte der Projektleiter.

Entlang der Hauptstraße sollen ferner auch Bäume gepflanzt und auf einer Seite der Gehweg aufgegeben und auf der Seite des Mühlbachs dafür ein deutlich 2,50 Meter breiter Gehsteig angelegt werden. Denn bislang hätte man auf beiden Seiten nur einen jeweils zu schmalen Gehweg gehabt, sagte Kerlein.

In der Höhe der Kirche sehen die Planungen eine sicherere drei Meter breite Querungshilfe vor. Die Kirche soll über Treppen oder auch über eine barrierefreie Variante direkt von der Straße aus erreichbar sein. Das Denkmal soll im neuen großzügigen Vorplatz integriert werden. Erhalten bleibt auch die historische Mauer entlang des Pfarrgartens. Ferner ist ein zum Friedhof führender Gehweg vorgesehen.

Verbannt werden sollen die Autos vor dem Rathaus. Dafür sind im Bereich des alten Postgebäudes Parkplätze und ein öffentlicher Spielplatz vorgesehen. Bei Bedarf könnte man dort auch ein Festzelt aufstellen, führte Heiko Kerlein aus.

Beim Ärztehaus und der Apotheke gibt es bei der Kinzigstraße eine Fläche, die neubebaut oder mit einem Parkplatz versehen werden könnte, sagte Kerlein. Der Projektleiter betonte, dass dies alles "erste Gestaltungsideen" und keine auf den Zentimeter genaue, unveränderliche Planungen seien.