Freuen sich mit einem Mitarbeiter der Baufirma (Mitte) über die Verbesserung der Breitbandversorgung in Steinach: Diana Kohlmann (links), Leiterin der Stabsstelle Breitband im Landratsamt, und Welschensteinachs Ortsvorsteher Erich Meier. Foto: Landratsamt

Leerrohre werden bei Straßenbaumaßnahmen mitverlegt. Derzeit laufen Arbeiten in Steinach.

Ortenau - Um den Breitbandausbau zu beschleunigen und Kosten zu sparen, werden bei Straßenbaumaßnahmen Leerrohre für Glasfaserkabel mitverlegt. Derzeit wird das bereits in Steinach umgesetzt – Projekte in Achern und Bad Peterstal-Griesbach sollen folgen.

Bis Ende 2020 soll die Ortenau flächendeckend mit einer Breitband-Internet-Versorgung ausgerüstet sein, so der Plan des Landratsamts. Dafür gründet der Kreis gemeinsam mit 45 Kommunen am 8. Mai die "Breitband Ortenau GmbH & Co. KG", die die Breitbandinfrastruktur errichten soll.

Um das Projekt zügig voranzubringen, sollen nicht nur bei kreiseigenen Straßenbaumaßnahmen bereits jetzt Leerrohre in die Erde kommen, in die später Glasfaserkabel eingesetzt werden können, sondern auch bei Arbeiten anderer Bauträger. Aktuell nutzt der Kreis diese Option eigenen Angaben zufolge unter anderem bei der Sanierung der L 103 bei Steinach, die vom Regierungspräsidium Freiburg verantwortet wird.

"Damit schaffen wir wichtige Synergien und nutzen die vorhandenen Ressourcen sehr effizient", erklärt Diana Kohlmann, Leiterin der Stabsstelle Breitband im Landratsamt. "In Steinach arbeiten wir eng mit der Straßenbaubehörde des Regierungspräsidiums zusammen. Bei dieser notwendigen Sanierungs- und Umbaumaßnahme verlegen wir Leerrohre direkt mit, so müssen wir den Straßenbelag später nicht noch einmal aufreißen. Damit sparen wir enorme Kosten", so Kohlmann weiter.

Im Bereich der L 103 bei Steinach würden rund 700 Meter mit neuen Leerrohren ausgestattet, die an bereits verlegte Leitungen anschließen. "So können die Glasfaserkabel zeitnah eingezogen werden", sagt Kohlmann. Mit Pressluft würden die Kabel über eine kleine Öffnung in die Leerrohre gedrückt. Dieses sogenannte "Einblasen" sei auf einer durchgehenden Strecke von bis zu drei Kilometern möglich.

Weitere Leerrohre sollen demnächst in Achern (Oberacherner Straße) und in Bad Peterstal-Griesbach bei der Sanierung der L 93 mitverlegt werden. Rund 700 Kilometer Glasfaserleitungen soll das kreisweite Backbone-Netz einmal umfassen. 284 Kilometer müssten neu gebaut werden. Bei 417 Kilometern könnten Synergien durch Mitverlegung oder Pacht von vorhandenen Leerrohren und Leitungen genutzt werden. Bis Ende 2016 seien so 15,6 Kilometer fertiggestellt worden.