Steinacher Bürger melden sich bei Interkom-Sitzung zu Wort / Haushalsplan für Gewerbegebiet vorgestellt

Von Lars Reutter Steinach. Das Gewerbegebiet Interkom Steinach/Raumschaft Haslach stößt bei einigen Bürgern auf Kritik. Dies wurde bei der jüngsten Sitzung des Verbands erneut deutlich."Mir wird Angst und Bange, wenn ich sehe, was da entstanden ist", meldete sich eine Bürgerin in der Frageviertelstunde zu Wort. Sie hatte sich bei der Vorstellung der Pläne für das interkommunale Gewerbegebiet vor zwölf Jahren etwas kleineres vorgestellt. Sie sprach von "riesen Klötzen" und wollte wissen, ob diese kleinklimatische Folgen für Steinach habe. Damit meinte sie, dass der Westwind nicht mehr so durchkäme und sich die Hitze im Ort stauen würde.

Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Frank Edelmann meinte, dass sich das Gesundheitsamt diesbezüglich nie zu Wort gemeldet habe. Da Fallwinde bei anderen Verfahren durchaus thematisiert wurden, gehe er von keiner Beeinträchtigung aus. Zudem meinte er, dass der Verband genau im Zeitplan liege und die Gebäude nicht höher seien als die im Geberwerbegebiet Bildstöckle.

"Mir kommen fast die Tränen, wenn ich sehe was da alles zugepflastert wurde", legte ein Anlieger nach. Zudem meinte er, die Bürger seien nicht vorher über die Pläne informiert worden.

"Mehr Bürgerbeteiligung als in Steinach geht nicht", wollte sich Edelmann aber nun wirklich nicht diesen Schuh anziehen lassen. Auch zum Gewerbegebiet habe es zuvor zwei Bürgerversammlungen gegeben, wobei sich eine Mehrheit von 85 Prozent für die Planungen ausgesprochen habe.

Kurzzeitig schlug ein Bürger dann etwas versöhnlicher Töne an. Er sprach sich nicht grundsätzlich gegen das Gewerbegebiet aus, aber meinte die bisher vorgesehenen zehn Hektar würden reichen.

Die Bürgerin, die sich eingangs zu Wort gemeldet hatte, blieb hart: "Ich möchte zurück zur Kirchtumpolitik", meinte sie. Soll heißen: Nur Steinacher Firmen sollen sich in Steinach ansiedeln.

Edelmann wird in "schwieriger Phase" für Arbeit gedankt

Dies kommentierte Edelmann nicht, aber dafür am Ende der Sitzung der Haslacher Bürgermeister Heinz Winkler. Er bedankte sich in Namen der anderen Verbandsmitglieder aus Hofstetten, Mühlenbach und Steinach für die Arbeit Edelmanns und seines Teams. Er habe da keine einfache Aufgabe, wie man zu Beginn der Sitzung hautnah miterlebt habe. Jetzt sei eine "schwierige Phase" durchzustehen. Man sollte aber dennoch den "Blick über den Kirchturm richten", bezog Winkler klar Stellung. Jeder der anwesenden Bürgermeister wäre froh, Flächen für Gewerbe zu haben. meinte der Haslacher Schultes

"Wo gearbeitet wird, wird auch gewohnt", machte er klar, warum Firmen abseits der Gewerbesteuereinnahmen so wichtig sind. Wo dies nicht geboten werden könne, gäbe es Probleme, richtete er den Blick rauf ins Tal. Damit könnte er beispielsweise Hornberg gemeint haben, das im Zeitraum von 2002 bis 2012 rund sieben Prozent an Einwohner verloren hat. Im gleichen Zeitraum hat Steinach etwa vier Prozent an Bürgern hinzugewonnen. Winkler brachte dann noch ein Beispiel von einer zehn Hektar großen Fläche, die früher landwirtschaftlich genutzt wurde und auf der heute rund 700 Leute in den Firmen Arbeit haben.

Die restliche Sitzung verlief diskussionlos. Für 2014 rechnet Petra Meister mit einem Volumen des Verwaltungshaushalt von 45 100 Euro und einem Vermögenshaushalt von rund 520 000 Euro. Eine Schuldenaufnahme ist nicht geplant, so dass diese Ende 2014 wegen Tilgungen rund 1,2 Millionen Euro betragen sollen. Einstimmig wurde auch die Vergabe der Ingenieurarbeiten für den Ausbau der Straße Im Gansacker an das Büro Unger für rund 17 000 Euro bschlossen.

Zuletzt informierte Edelmann noch über den Stand der Vermarktung der Gewerbefläche. Inklusive der Kaufangebote in 2014 sind rund 51 000 Quadratmeter verkauft. Zudem haben fünf Firmen eine Option auf eine Gesamtfläche von rund 16 000 Quadratmeter. Übrige blieben demnach noch rund 15 000 Quadratmeter, was laut Edelmann für die nächsten zwei bis drei Jahre reiche.