Lange Leitung: Mit einer Betonpumpe wird der Baustoff über 42 Meter in das mit einem Stahlgerüst ausgekleidete Fundament gegossen. Foto: Forth Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeiter gießen Sockel für Windräder auf dem Kambacher Eck / Abfahrt von B 33 wird vorbereitet

Steinach - Im Schritttempo kämpfen sich die Betonmischer die Straße zum Kambacher Eck hinauf. Dort gießen Arbeiter seit gestern die Fundamente für vier Windkraftanlagen.

Im Zehn-Minuten-Takt transportieren auch heute die Lastwagen der Firma Uhl aus Hausach Beton auf den Berg – rund acht Kubikmeter pro Ladung. Die hohe Taktung sei notwendig, erklärt Vorarbeiter Thomas Hahn von der Firma Terraform: "Die Einbauzeit des Betons beträgt 90 Minuten. In dieser Zeit muss das Fundament gebaut sein." Dennoch verteilen sich die Arbeiten auf zwei Tage. Die Firma aus der Nähe von Leipzig ist für die Verschalung und das Gießen des Fundaments zuständig und hat bereits die Anlagen an der Prechtaler Schanze im Boden verankert.

920 Kubikmeter Beton bilden den Sockel

Insgesamt werden an zwei Tagen etwa 920 Kubikmeter Beton in das rund 20 Meter breite Loch mit dem Stahlgerüst gegossen. Eine Menge, die ein olympisches Schwimmbecken zu einem guten Drittel füllen würde.

Diese Menge wird in Betonmischern transportiert. Die Straße, die den Berg hinauf an idyllisch gelegenen Bauernhäusern vorbeiführt, ist bereits jetzt in keinem guten Zustand. Nach Abschluss der Transportarbeiten wird sie nicht mehr befahrbar sein und saniert werden müssen. Dies hatte der Gemeinderat bereits in seiner Sitzung am 18. Mai beschlossen. Die Sanierungskosten in Höhe von geschätzt 200 000 Euro werden demnach zum Teil von der Betreiberfirma Badenova übernommen. Ab dem Wanderparkplatz Wanglig führt dann nur noch ein mit Schotter befestigter Weg hinauf zum Bauplatz der Windräder.

"Nicht sicher, ob sie gut in die Natur passen"

Auch ein Anwohner aus Lachen hat sich mit seinem Motorroller auf den beschwerlichen, rund zehn Kilometer langen Aufstieg gemacht, um sich die Fortschritte der Bauarbeiten anzusehen. Er findet die Windräder wichtig für die zukünftige Stromversorgung, zeigt sich aber auch skeptisch: "Ich bin mir nicht so sicher, ob sie so gut in die Natur passen", meint er.

Unterdessen steuert Björn Stadtler mit der Fernbedienung an seiner Hüfte den 42 Meter langen Ausleger seiner Betonpumpe. Gespeist wird sie von jeweils zwei Betonmischern, die rückwärts an die Pumpe heranfahren und ihre Ladung über eine Metallrampe in den Pumpenwagen gießen. Diese läuft dann über einen Schlauch am Ausleger in die vorbereitete Baugrube. Sobald die Ladung abgeliefert ist, machen sich die Fahrer der Betonmischer auf den Rückweg. Dieser führt, um gegenseitige Behinderungen zu vermeiden, über eine Nebenstrecke nach Welschensteinach und von dort zurück zum Betonwerk.

Die Anlage auf der Steinacher Gemarkung bekommt als erste ihr Fundament. Die drei weiteren Standorte auf Schuttertäler und Biberacher Grund werden folgen. Bis die Windräder montiert werden können, wird es noch eine Weile dauern, sagt auch Vorarbeiter Thomas Hahn: "Nach unserem Plan werden wir Mitte Oktober fertig sein".

Dann soll auch die Behelfsabfahrt von der B 33 in die Prinzbachstraße zwischen Steinach und Lachen eingerichtet sein, über die Schwertransporter die Bauteile über Niederbach und Wanglig zum Kambacher Eck transportieren werden. Dort, wo die Zufahrt entstehen soll, wurde der Boden neben der Straße bereits teilweise ausgeschachtet.