Peter Schwörer in einem Rosengarten Foto: Privat

Peter Schwörer, ehemaliger Rektor, Gemeinderat, Historiker und Chorleiter, ist gestorben

Neben seinem Beruf als Lehrer waren die Musik, der Chorgesang und die Rosen die große Leidenschaft von Peter Schwörer. Am Dienstag ist der in vielen Bereichen engagierte Steinacher im Alter von 74 Jahren gestorben.

Steinach . Schwörer war Rektor der Georg-Schöner-Schule, 50 Jahre Leiter des Chors in Steinach, langjähriges Mitglied im Steinacher Gemeinderat und stellvertretender Verbandschorleiter sowie Mitgründer und Leiter des Historienvereins Steinach. Auf ausdrücklichen Wunsch der Familie berichtet der Schwarzwälder Bote erst heute.

Schwörer ist am 8. August 1943 in Lahr geboren und in Gengenbach aufgewachsen. Mit seiner Ehefrau Hildegard, geborene Schwarz, hat er drei Kinder und acht Enkel, die in Entersbach, Haslach und Steinach leben.

Schule die Treue gehalten

Mit 23 Jahren trat er seine erste Stelle als Lehrer in Steinach an und ist sein ganzes Berufsleben lang dort geblieben. Fast zwanzig Jahre war er Rektor der Schule, mehrere Generationen werden sich sehr gut an ihn erinnern.

Sein langjähriger Wegbegleiter, der frühere Konrektor der Schule, Ottmar Wenger, hat es in seiner Rede zur Verabschiedung Schwörers aus dem Schuldienst so formuliert: "Ich möchte Dir, lieber Peter, ganz, ganz herzlich danken für die vielen Gespräche, in denen sich unsere gemeinsamen Vorstellungen trafen, für deine Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und deinen Humor.

Du hast mir damit oft geholfen". Wenger brachte außerdem zum Ausdruck, wie sehr Schwörer immer die Belange der Schüler, Eltern, Lehrer und der Verwaltung zu verbinden wusste.

"Peter Schwörer hat an den Pensionärstreffen der Schule immer noch teilgenommen", sagt seine Frau.

Für Chormusik zuständig

Seit 1976 war Peter Schwörer für die musikalischen Belange im Chorverband Kinzigtal verantwortlich. Den Steinacher Gesangverein hat er 50 Jahre lang geleitet. Von 1972 bis 1976 war Schwörer stellvertretender Verbandschorleiter. Laut einer Mitteilung des Verbands war Schwörer "das musikalische Rückgrat" und hat sich vor allem um die perfekte Organisation der vielen Bundesliederfeste im Chorverband verdient gemacht. "Er hat immer ein ausgewogenes und anspruchsvolles Programm für die Chöre ausgearbeitet", so Wilfried Weisser für den Verband.

Zahlreiche Vizedirigentenlehrgänge habe er erfolgreich durchgeführt und viele Matineen organisiert. Für die Hauptversammlung des Chorverbands am Freitag, 17. November, in Unterentersbach hatte er mit Hartmut Lutschewitz aus Heidelberg einen Referenten verpflichtet, der über das Thema: "Was Gesangvereine erfolgreich macht" und "Vereinsmarketing kurz und bündig" referieren wird.

Drei Präsidenten hat Peter Schwörer erlebt und mit ihnen hervorragend zusammengearbeitet: August Armbruster, Werner Schätzle und zuletzt Anton Unger. Bei der diesjährigen Frühjahrstagung wurde der Verstorbene für seine großen Verdienste als Verbandschorleiter besonders geehrt.

Beim Jahreskonzert des MGV Steinach im März wurde Schwörer geehrt und gleichzeitig bei seiner Verabschiedung zum Ehrendirigenten ernannt. Er erhielt die Goldene Ehrennadel des Deutschen Chorverbands. Schwörer hat sich laut Weisser um den Chorverband hohe Verdienste erworben.

Der Historienverein

Bernd Obert vom Historienverein Steinach würdigte Schwörers Verdienste um den Verein, dessen Gründungsmitglied er 1979 gewesen sei. So war er schon 1976 Mitinitiator der "Museumsfreunde".

Sein besonderes Interesse habe den Römern im Kinzigtal, der Renovierung der Schneekapelle und dem Leben des Pfarrers Georg Schöner gegolten.

Vorbild für viele Menschen

"Mich hat immer beeindruckt, mit welcher persönlichen Überzeugung und Motivation Peter Schwörer in vielfältigen Ehrenämtern unterwegs war. Herr Schwörer war Vorbild für viele andere Menschen in unseren Vereinen.

Dafür sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet", äußert sich Steinachs Bürgermeister Frank Edelmann zum Tod von Peter Schwörer. Der Verstorbene war 23 Jahre für die CDU im Gemeinderat, davon 19 Jahre stellvertretender Bürgermeister.

Die Rosen

"Der Garten und die Rosen waren sein Leben", sagt Schwörers Ehefrau Hildegard. Die Initialzündung für seine Liebe zu den Rosen sei der Besuch in den USA gewesen, als dort auf den Spuren Georg Schöners unterwegs war. Schwörer züchtete anschließend selber Rosen und erschuf Neukreationen. "Wer Rosen liebt, leidet am Rosenfieber...". Das hat Schwörer selbst seiner Internetseite zum Thema Rosen vorangesellt. Seine Züchtungen seien aus einfachsten Kreuzungsversuchen ab dem Jahr 1983. Damals habe er die Archivunterlagen von Schöner durchgearbeitet. Neben seiner Ehefrau Hildgard trauern drei Kinder sowie acht Enkel um den Verstorbenen.

INFO

Die Beisetzung

Die Trauerfeier mit der anschließenden Beisetzung findet am kommenden Montag, 23. Oktober, um 14.30 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche in Steinach statt.