Die Vertreter der Bürgerinitiative wollen mit den Bürgern vor der Kommunalwahl Diskussionen führen und sie informieren. Foto: Reutter

Bürgerinitiative macht sich Sorgen wegen möglicher Erweiterung des interkommunalen Gewerbegebiets.

Steinach - Die Bürgerinitiative (BI) "LebensWERTes Steinach" hat sich gebildet. Hintergrund ist die Diskussion um eine mögliche Erweiterung des Interkommunalen Gewerbegebiets.

Wolfgang Schmidt sagte als Sprecher, dass es der BI um die Erhaltung eines lebenswerten Dorfes auch für die nachfolgenden Generationen gehe. Allerdings wolle man keineswegs als Bremser einer Gewerbeentwicklung auftreten. So zählt zu den Zielen auch die Förderung von Wirtschaft, Handel und Gewerbe und Freischaffenden in Steinach. Auch mit einer maximalen Erweiterung des Steinacher Gewerbegebietes um drei bis fünf Hektar sei man einverstanden. Das "Steinacher Tafelsilber" wolle man aber nicht für eine Erweiterung des Interkomsgebiets opfern, meinte ein anderer Vertreter der BI.

Diese ist mittlerweile auf rund 25 Personen aller Generationen angewachsen und hatte ihren Ursprung im Nabu. Zu der Gründung sei es auch daher gekommen, weil ihre Sorgen durch die Antworten in Rahmen der Frageviertelstunde nicht kleiner geworden seien, erklärt Schmidt.

Auch gibt es innerhalb der BI die Befürchtung, dass das Interkom-Gebiet am Ende ins unermessliche anwachsen könnte. So hat Bürgermeister Frank Edelmann zwar schon des Öfteren betont, dass die Zahl von 32 Hektar zwar das Maximum wäre, was genehmigt werden könnte, dies aber auch aus seiner Sicht nicht realisiert werde.

Zuletzt sprach er öfters von fünf Hektar, die ihm vorschweben würden. Dennoch befürchtet die BI, dass eine Erweiterung von 16 Hektar kommen könnte. Und selbst wenn es nur drei bis fünf Hektar wären, lautet ihr Motto "Wehret den Anfängen".

Der Argumentation des Rathauschefs bezüglich der demografischen Entwicklung (wir berichteten) können sie nicht folgen. Diese werde sich durch Ansiedlung von Gewerbe ihrer Meinung nach nicht verbessern – eher könnte der Schuss nach hinten losgehen. Denn im Gewerbegebiet zu leben sei wenig attraktiv.

"Steinach soll so schön bleiben, wie es ist", lautet daher ihr Anliegen. Mit der Schönheit der Natur könnte man auch eher junge Familien anlocken, meinen sie. Und für diejenigen, die schon da wären, sei das Gebiet, was für eine Erweiterung in Frage käme, auch wichtig. Schließlich sei es dort eben, so dass auch alte Leute spazieren gehen könnten oder Kinderwagen geschoben werden können.

In den kommenden Wochen will die BI vor der Kommunalwahl nun die Bürger informieren und mit ihnen Diskussionen führen. Weitere Argumente gegen eine Erweiterung sind: Der Verkehr würde dramatisch zunehmen und die Beeinträchtigungen durch Lärm, Luft- und Bodenverschmutzung steigen. Auch herrsche im Kinzigtal bereits Vollbeschäftigung, so dass die Schaffung neuer Arbeitsplätze nur dazu führen könne, dass diese anderswo abgezogen werden. Im Interkom würden auch nur wenige Arbeitsplätze für Steinacher Bürger geschaffen, da die auswärtigen Firmen ihre Leute mitbringen würden. So lautet zumindest ihre Meinung, Belege führten sie dazu nicht an.