Bürgermeister Frank Edelmann (Mitte) dankte Heinrich und Christa Schnaitter Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Heinrich Schnaitter scheidet aus / Edelmann: "Werde weiterhin Ihren Rat suchen"

Heinrich Schnaitter ist aus dem Steinacher Gemeinderat ausgeschieden. Bei seiner Verabschiedung am Mittwochabend war Bürgermeister Frank Edelmann voll des Lobes.

Steinach. Der 62-Jährige, der für die CDU im Rat saß und Bürgermeister-Stellvertreter war, hatte das Ausscheiden aus privaten und persönlichen Gründen beantragt. Seit 1999 hatte Schnaitter dem Gemeinderat angehört.

Edelmann würdigte das Engagement des Steinachers. Es sei nicht mehr selbstverständlich, sich für Andere einzusetzen. "Umso besser ist es, dass Menschen sich für das öffentliche Ehrenamt engagieren." Als Gemeinderat habe Schnaitter desöfteren im direkten Dialog mit den Bürgern gestanden. Eine Aufgabe, die manchmal vielleicht schwierig gewesen sei.

Beispielsweise dann, wenn er als Gemeinderat eine Meinung oder Entscheidung gegenüber seinen Mitbürgern vertreten musste. Immerhin sei der Gemeinderat an Recht und Gesetz gebunden, was manchmal einen schwierigen Spagat zwischen Meinung und Handeln bedeutet habe.

Edelmann dankte Schnaitter für die Offenheit, die der 62-Jährige ihm gegenüber immer wieder bewiesen habe. "Wenn Sie eine Meinung vertraten, dann standen Sie auch dazu."

Doch auch außerhalb der Gemeinderatssitzungen habe Schnaitter immer offen mit ihm geredet. Wenn Edelmann den Grasschnitt bei ihm abgegeben habe, hätten die beiden oft "eine Tour durch die Gemeindethemen unternommen". Edelmann resümierte: "Das hat mir sehr gut getan."

Dass die Zeit für Schnaitter als Gemeinderatsmitglied nicht immer einfach war, zeigte der Bürgermeister am Beispiel der Welschensteinacher Allmendhalle, in deren Foyer die Ratssitzung auch stattfand. Denn ob diese modernisiert werden sollte, stand 2006 zur Diskussion. Die Abstimmung erfolgte öffentlich und mit Schnaitters Stimme war klar, dass die Halle modernisiert werde. "In diesem Moment spendeten die Zuschauer Beifall", erinnerte Edelmann. Denn damit habe ein Gemeinderat aus Steinach für ein Welschensteinacher Thema gestimmt. Die Befürchtung, dass die Ortsteile sich lediglich um ihre Belange kümmerten, war ausgeräumt.

Abschließend betonte der Bürgermeister, das Ausscheiden Schnaitters sei dessen persönlicher Wunsch gewesen. "Beim Wegbringen des Grasschnitts werde ich weiterhin gerne Ihren Rat suchen." Auch Schnaitters Ehefrau Christa dankte der Bürgermeister für die Unterstützung ihres Mannes. Er überreichte ihr einen Blumenstrauß.

Der sichtlich gerührte Schnaitter bedankte sich bei der Gemeinde und den anwesenden Räten für die "gute und faire Zusammenarbeit". Seine Zeit im Steinacher Gemeinderat sei alles in allem eine "schöne Zeit gewesen, die ich nicht missen möchte."

Marco Müller, der für Schnaitter nachrückt, war am Mittwochabend verhindert.