Gemeinderat: Hitzige Diskussion über Gestaltung des Adlerplatzes / Edelmann: "Müssen uns auf Beschlusslage verlassen können"

Die Umgestaltung des Adlerplatzes ist und bleibt Thema anhaltender Diskussionen. In der Gemeinderatssitzung am Montagabend ging es um weitere Grünflächen – und einen Brunnen.

Steinach. Das planende Ingenieurbüro Spieth (Esslingen) hatte die bisherige Ausführungsplanung um weitere Grünflächen erweitert (wir haben berichtet). Manfred Feyrer vom Ingenieurbüro stellte die Alternativplanung dem Gremium vor. Deutlich wurde: Steinach setzt insbesondere auf mobiles Grün in Form von beispielsweise Blumenkübeln.

Der Baum beim "Adler" ist vorgestern von den Eigentümern gefällt worden. Bürgermeister Frank Edelmann betonte, das sei nicht die Gemeinde. Das Büro sieht nun eine Grünfläche bis zum Kellerabgang vor.

Zudem planen die Ingenieure mit mobilem Grün, das bei Bedarf entfernt werden kann. "Die flexible Nutzung ist ein Vorteil", sagte Edelmann. So könne über den Einsatz von Blumenkübeln auch eine Trennung zwischen Grünfläche und Parkplatz erreicht werden. Mit dieser Planung sei das "maximal Mögliche herausgeholt" worden.

Katharina Schwendemann (Junge Liste) dagegen kritisierte die "Betonwüste", zu der der Adlerplatz in ihren Augen durch diese Planung wird. Sie entspreche nicht ihren Vorstellungen.

Zusätzlich brachte sie an dieser Stelle noch einmal den schon vor längerer Zeit von ihr gewünschten Brunnen ins Spiel. Aus der Historie ließe sich ein solcher durchaus am Adlerplatz begründen, trug Schwendemann vor. Edelmann entgegnete, es sei bereits mehrheitlich beschlossen worden, dass kein Brunnen am Adlerplatz gebaut wird. Damit sei sie noch immer nicht einverstanden, sagte Schwendemann.

Margarethe Kopf (FW) bemängelte, dass sie sich die Pflastersteine nicht richtig habe ansehen können. "Ich konnte mit der Präsentation nicht viel anfangen", sagte sie. Die Steine, die am Adlerplatz verlegt werden sollen, waren am Montag auf dem Rathausvorplatz ausgelegt worden, damit die Räte sie begutachten konnten. Sie habe damit nicht viel anfangen können, sagte die Rätin. Edelmann betonte, es sei vorgeschlagen worden, sich zu einem Vororttermin zu treffen. Das könne noch nachgeholt werden.

Wasserleitung blind verlegen "ist kein Akt"?

Auf den Brunnen kam dann noch einmal Günter Schmidt (FW) zu sprechen. Er könne sich schon vorstellen, dass ein solches Zierelement auf den Adlerplatz passe. Bei den Bauarbeiten könnte doch bereits eine Wasserleitung verlegt werden, falls der Platz später noch um einen Brunnen erweitert werden sollte. "Das ist doch kein Akt."

"Wir müssen uns auf die Beschlusslage verlassen können", antwortete Edelmann. Er verstehe diese neuerliche Diskussion nicht, denn längst sei alles beschlossen worden – bis auf das Grün. Überdies sei die Verlegung eines Wasserrohrs problematisch: Das müsse dann regelmäßig gespült werden, um Keimbildung zu vermeiden. Und erfahrungsgemäß passe ein blind verlegter Anschluss am Ende ohnehin nicht hundertprozentig.

Fläche "grundsätzlich ungeeignet"

Feyrer ergänzte, dass die Fläche seiner Ansicht nach für einen Brunnen grundsätzlich nicht geeignet sei. "Den hier hereinzudrücken ist rein unter optischen Gesichtspunkten gar nicht möglich. Der muss doch auch hineinpassen", sagte er. Edelmann ergänzte, dass Wasser als Gestaltungselement auch mit der geplanten Öffnung des Bachs am Adlerplatz und einem Trinkbrunnen eingebunden sei.

Zunächst hätte es auch geheißen, dass die Garage entfernt würde, konterte Schwendemann. Da diese nun doch bleibe, habe die Sachlage sich ihrer Ansicht nach völlig geändert. Die Meinung der Bürger werde an dieser Stelle nicht gewürdigt.

Schließlich meldete Hans-Jörg Gstädtner (CDU) sich zu Wort. In seiner Funktion als Bürgermeisterstellvertreter komme er bei Besuchen zu Jubiläen oft mit Bürgern in Kontakt. Der Adlerplatz sei zwar immer Thema – "aber vom Brunnen hat keiner geredet". Es sei immer um die Begrünung gegangen.

Bei einer Enthaltung (Kopf) und einer Gegenstimme (Schwendemann) stimmte der Gemeinderat der vorgestellten Entwurfsplanung mehrheitlich zu. Mobiles Grün kann kommen.